Kategorie: Allgemein

In 3 Schritten zu harmonischeren Übergängen

Dein Pferd reagiert nicht oder zu heftig, wenn es einen Übergang gehen soll?

Die Übergänge gelingen euch nie am Punkt oder nur mit Ach und Krach?
Du hättest gern, dass sie nicht nur überhaupt zuverlässiger klappen, sondern auch harmonischer werden?

Dann lies weiter und ich erkläre dir, was du tun kannst, um eure Übergänge zu verbessern.

1. Das Problem identifizieren

  • Reagiert dein Pferd über und schießt zu heftig los oder bremst zu abrupt?
  • Reagiert dein Pferd gar nicht oder nur auf starken Druck?
  • Hält es die Luft an? Wird es schief?
  • Kann es seinen Takt für die neue Gangart verändern oder hat es keine Kontrolle über seine Beine?
  • Tut es sich auf der gebogenen oder einer geraden Linie leichter?

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2. Die Vorbereitungen deines Pferdes ist die halbe Miete.

Wenn du das Problem identifiziert hast, passe dann deine Vorbereitung entsprechend an. Das überreagierende, angespannte, abgelenkte Pferd braucht ruhige Vorbereitung. Es darf nicht von deinen Hilfen überrascht werden und die Hilfen dürfen auch nicht zu stark gegeben werden. Was zu plötzlich und zu stark ist, sagt dir dein Pferd. Probiere also herum, bis du das richtige Maß gefunden hast.

Das zähe, triebige Pferd braucht mehr Aktivierung. Aber auch hier führt ein Zuviel schnell zu einem negativen Ergebnis: Diese Pferde werden dann noch fester und bewegen sich erst recht nicht mehr. Stelle also sicher, dass seine Beine schneller werden, ohne dass es die Luft anhält oder den Rücken fest macht.

Merkst du schon während der Vorbereitung, dass es nicht gut werden wird, brich den Übergang lieber ab anstatt einen ‚Hauptsache Irgendwie‘ – Übergang durchzudrücken. Damit bestärkst du nur die Muster, die du eigentlich loswerden möchtest.

3. Die richtigen Kriterien

Mach dir immer wieder bewusst, worum es dir geht: Du möchtest einen fließenden, weichen  Übergang mit einem für seinen Ausbildungsstand angemessenen Maß an Durchlässigkeit. Daher hat die Losgelassenheit absolute Priorität.
Eure Übergänge dürfen in der nächsten Zeit länger brauchen und auslaufender sein.
Erst, wenn losgelassene Übergänge eure Norm geworden sind, darfst du dann darauf achten, sie an einem bestimmten Punkt stattfinden lassen.
(Übrigens ist dafür dann nicht das Pferd zuständig, sondern du musst wissen, wann du mit welcher Vorbereitung beginnen musst, damit es am Punkt klappen kann.)
Stelle also immer wieder sicher, dass du deine Kriterien nicht aus Versehen vermischst oder immer wieder änderst – so kann keine Verbesserung stattfinden.

Du scheiterst schon an Punkt eins, der Problemanalyse?
Dann nutze gern meinen Selbsttest. Der zeigt dir, was das aktuell größte Balanceproblem deines Pferdes ist.

Du möchtest ganz individuelle Unterstützung und kleinschrittige Anleitungen für die Hilfengebung?
Dann bist du in meinem Trainingspaket genau richtig.

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Warum Sicherheitsregeln dich zur besseren Reiterin machen

Wer kennt sie nicht, all die Sprüche und Regeln, an die man sich im Umgang mit Pferden zu halten hat:

  • niemals den Führstrick um die Hand wickeln

  • niemals Finger durch Ringe von Halftern oder Karabinern stecken

  • ein Pferd immer erst ansprechen, ehe man es berührt – niemals aus dem Nichts berühren, schon gar nicht an der Hinterhand

  • ein Pferd immer an einer massiven Stange oder einem festen Ring anbinden, nicht zu lang anbinden und einen Sicherheitsknoten nutzen

  • erst alles vorbereiten und bereit legen, dann das Pferd holen

  • am Putzplatz alles außerhalb der Reichweite des Pferdes lagern

  • die rechte Körperhälfte des Pferdes wird mit der rechten Hand geputzt, die linke Körperhälfte mit der linken Hand

  • nicht neben das Pferd hocken, sondern nur hinunterbeugen

  • Trense und Sattelzeug erst sortieren, dann dem Pferd anziehen

  • alles ordnungsgemäß verschnallen, nachgurten nicht vergessen

  • Türen und Tore weit genug öffnen und anschließend ordnungsgemäß verschließen

  • nach der Arbeit wird zuerst das Pferd versorgt, dann erst kann der Reiter sich um sich selbst kümmern

  • regelmäßige Lederpflege

  • festes Schuhwerk tragen

Die Liste ist lang und unvollständig und dir vielleicht auch zu anstrengend, wenn du nach der Arbeit noch zu deinem Pferd fährst.

Was aber, wenn ich dir sage, dass du durch die Einhaltung dieser Sicherheitsregeln auch eine bessere Reiterin wirst?

Regeln dienen vordergründig der Sicherheit

Der vordergründige Sinn solcher Regeln ist klar: Sie dienen der Sicherheit.
Sie stellen das Pferd und sein arttypisches Verhalten in den Mittelpunkt und verhindern Unfälle, die passieren können, weil ein Pferd sich einfach wie ein Pferd verhält.

Denn nicht das Pferd muss Rücksicht nehmen, weil du den Führstrick um die Hand gewickelt hast, sondern du musst den Strick so halten, dass du dich nicht verletzen kannst, falls dein Pferd sich erschrecken sollte.

Alle Reitlehrer, Stallbetreiber, Ausbilder und Miteinsteller, die auf die Einhaltung solcher Regeln pochen, haben vor allem die Sicherheit deines Pferdes und dir im Sinn. Wer lange genug mit Pferden zu tun hat, hat schon die ein oder andere gefährliche Situation erlebt und weiß, wie schnell auch mit dem gelassensten Pferd etwas so richtig schief gehen kann.

 

Nachlässig werden wir mit der Einhaltung dieser Regeln gern, weil wir dann weniger Mitdenken müssen und unser Gehirn von Natur aus Energie sparen möchte. Aber genau hier liegt der sekundäre Zweck dieser Regeln: Sie trainieren unsere Konzentrationsfähigkeit.

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Regeln trainieren auch die Konzentrationsfähigkeit

Um mit deinem Pferd fein kommunizieren zu können, musst du aufmerksam genug sein, seine subtilen Äußerungen mitzubekommen.
Um es in jeder Einheit gut abzuholen, die gemeinsame Balance und Bewegung qualitativ zu verbessern und es langfristig gesunderhaltend auszubilden musst du dich während der Arbeit voll auf dich und dein Pferd konzentrieren können.

Wie soll es dir gelingen, dich 45 oder 60 Minuten am Stück ganz auf das gemeinsame Tun zu konzentrieren, wenn du ansonsten eher gedankenlos, unaufmerksam oder immer wieder schnell abgelenkt bist?
Und auch dein Pferd wird sich niemals besser konzentrieren als du es tust – das bestätigt sich in meiner Arbeit mit vielen unterschiedlichen Pferd-Mensch-Paaren immer wieder.

Konzentration kann und muss geübt werden

Natürlich fällt das der einen leichter als der anderen. Genauso wie jemand von Natur aus mehr Muskeltonus oder einen kürzeren Oberkörper haben kann und dadurch bereits mit einem Vorteil ins Reiten startet. Diese Unterschiede sind ganz normaler Teil des Lebens und bedeuten am Ende vor allem eins: Du musst für den einen oder anderen Aspekt einfach mehr arbeiten als jemand, dem das leichter fällt.
Für ein harmonisches Miteinander mit dem Pferd und eine gesunde, pferdegerechte Ausbildung kommt niemand drum herum, sich diese Konzentrationsfähigkeit aneignen zu müssen.

Das kannst du gut im Alltag tun – Achtsamkeit wäre hier das passende Stichwort –, oder mithilfe von einfachen Meditationsübungen.
Oder du schlägst zwei Fliegen mit einer Klappe und siehst Sicherheitsregeln im Umgang mit dem Pferd auch als Übung für eure Aufmerksamkeitsfähigkeit.

Regeln sind keine Einschränkung, sondern Hilfe

Je konsequenter du das im Alltag umsetzt, desto leichter wird es dir auch im Training fallen, klar, fokussiert und fein mit deinem Pferd zu agieren.

Probier es in der nächsten Woche einmal bewusst aus und beobachte, wie dein Pferd reagiert und was sich in der gemeinsamen gymnastizierenden Arbeit für euch verändert!

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Raus aus der Angst: Wie du dich im Sattel wieder sicherer fühlst

Du sitzt im Sattel, das Herz schlägt dir bis zum Hals, deine Hände sind feucht, dein Körper ist wie gelähmt und du wartest nur darauf, dass gleich etwas passiert.

Diese physischen Reaktionen deines Körpers und deine Handlungsunfähigkeit merkt dein Pferd natürlich und reagiert darauf – ein negativer Teufelskreis entsteht.

Was tun?

Dass du diesen Blogbeitrag liest, zeigt, dass das Reiten aufgeben für dich keine Option ist, sondern du eine Lösung finden möchtest. Das ist an sich schon mutig, denn mit Angst möchte dein Körper dich beschützen.

Versuche also, deine Angst als berechtigte Reaktion deines Körpers zunächst einmal zu akzeptieren. Es mag sein, dass andere Reiter in der gleichen Situation keine Angst haben – das macht deine Angst oder dich aber nicht ‚dumm‘.

Raus aus der Angst – Rein ins Handeln

Angst kommt auf, wenn wir das Gefühl haben, eine Situation nicht mehr beeinflussen oder kontrollieren können. Das kann durchaus bereits beim Schrittreiten der Fall sein, wenn das Pferd nicht auf unsere Hilfen reagiert, stark unter Spannung steht oder wir das Pferd überhaupt nicht kennen und nicht wissen, mit welchen Reaktionen zu rechnen ist.

Deswegen können wir der Angst ihre Macht nehmen und sie langsam kleiner werden lassen, in dem wir Stück für Stück wieder ins Handeln kommen und die Kontrolle zurückgewinnen. Denn mit dem Können sinkt die Angst. Du bekommst Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten und bist auch schwierigeren oder unbekannten Situationen nicht mehr hilflos ausgeliefert.

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Positive Erfahrungen sammeln

Eine meiner Kundinnen hat das einmal sehr eindrücklich erlebt:
Auf ihren eigenen Wunsch hin ist sie, als ängstliche Reiterin, unter meiner Aufsicht ein ihr unbekanntes Pferd geritten. Das erste Mal seit Jahren ein Pferd, welches nicht das eigene war.
Mit klopfendem Herzen steigt sie auf – und kann innerhalb der ersten zehn Meter klar benennen, was diesem Pferd für die Geraderichtung fehlte.
Innerhalb der nächsten Minuten stellt sie fest, dass sie auch bei dem unbekannten Pferd mithilfe ihres Sitzes die Schiefe positiv beeinflussen kann, genau wie bei ihrem eigenen. Das Pferd reagiert auf die verbesserte Balance mit mehr innerer Ruhe und einem losgelassenen Rücken.
Sie sagt: ‚Wenn ich das hinbekomme, ist er mit seiner Aufmerksamkeit voll bei mir und ich fühle mich komplett sicher.‘

Was für eine tolle Erfahrung!

Natürlich ist damit ihre Angst nicht einfach weg, aber je öfter sie solche Erfahrungen macht, desto selbstsicherer wird sie sich auf fremden Pferden fühlen.

Was braucht es für dich, um auch so mit der Angst umgehen zu können?

Eine gut durchdachte Vorbereitung.

Meine Kundin hat sich nicht einfach so auf irgendein Pferd gesetzt. Wir haben ein Pferd in ähnlicher Größe ausgewählt, von dem keine kopflosen oder gefährlichen Reaktionen zu erwarten waren und welches ähnliche körperliche Probleme hat wie ihr eigenes.
Für ihr Sicherheitsgefühl habe ich sie zunächst geführt und sie konnte jederzeit bestimmen, ob sie geführt, longiert werden oder frei weiter reiten möchte.

Um trotz Angst wieder handlungsfähig zu werden, spring nicht einfach ins kalte Wasser. Geh nicht mit Hoffen und Beten oder ‚Augen zu und durch‘ an Situationen, die deine Angst verstärken oder tatsächlich unschön ausgehen könnten.
Wähle Situationen aus, denen du dich gewachsen fühlst oder die nur ein kleines Stück außerhalb deiner Komfortzone liegen.
Es ist absolut legitim, gewisse Situationen erstmal zu vermeiden und auch abzusteigen, wenn du dich dadurch sicherer fühlst!
Sicherheit vor Mut.

Fokus auf das, was du tun KANNST.

Aus der Vorbereitung ergibt sich, dass die Situation an sich für dich händelbar bleibt.
Die Kundin aus meinem Beispiel hatte ein Pferd unter dem Sattel, was mehr oder weniger genau das brauchte, was sie zuletzt mit ihrem Pferd geübt hatte. Sie musste nicht mehr oder anders reagieren als sonst, sondern es ‚nur‘ (das ist schwer genug!) schaffen, auf die Fähigkeiten zuzugreifen, die sie bereits hatte.
Das Wichtigste im Umgang mit Angst ist es, in kleinen Schritten wieder ins Tun zu kommen. Statt wie gelähmt zu sein wieder handlungsfähig zu werden.
Es geht also nicht darum, das Pferd schnell wieder voll unter Kontrolle zu bekommen, sondern wieder Herr des eigenen Körpers zu werden. Darauf reagiert auch das Pferd!

Konzentriere du dich also erstmal nur auf EINE Sache, die du tun kannst, um deinen eigenen Zustand positiv zu beeinflussen und dadurch den negativen Teufelskreis, in den du mit dem Pferd kommst, zu durchbrechen.
Am besten ist hier zuallererst der Fokus auf deine Atmung, denn über die Steuerung deiner Atmung kannst du dein gesamtes Nervensystem regulieren. Du solltest also ein Bild oder eine Übung zur Hand haben, mit der deine Atmung wieder tiefer, ruhiger und gleichmäßiger wird. Du kannst deine Atemzüge zählen oder bewusst in den unteren Bauch ein- und durch die Beine Richtung Boden ausatmen. Nimm dir Zeit, ein oder zwei für dich passende Übungen zu finden und die auch außerhalb des Sattels oder in entspannten Situationen zu üben. Dann sind sie auch unter Stress besser abrufbar.

Sinnvoll ist auch der Fokus auf Bilder oder Anweisungen, die dich im Sitz wieder stabiler werden lassen. Das ist unbedingt auch Aufgabe des Reitunterrichts. Wenn du dort also bisher keine Unterstützung erfahren hast, stell sicher, dass deine Reitlehrerin erstens weiß, dass und wann du Angst hast und zweitens mit dir gemeinsam umsetzbare Strategien entwickelt, um Stück für Stück den Weg aus der Angst zu gehen.

Angst ist nicht das Ende vom Lied.

Angst kann der Beginn von mehr Kompetenz sein.
Jede Situation, die du durch bewusstes Agieren meisterst, macht dich sicherer für die Zukunft.

Warte nicht, bis die Angst verschwindet, sondern geh kleine Schritte und sie wird Stück für Stück weniger.

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Wahrnehmung von Pferdeverhalten – warum sie mehr mit dir zu tun hat als mit deinem Pferd

Ein ideales Freizeitpferd? Zwei völlig unterschiedliche Sichtweisen

In meinem Kundenkreis gibt es ein Pferd, was ich als ideales Freizeitpferd bezeichnen würde: Gelassen, klar im Kopf, macht alles mehr oder weniger unkompliziert mit.
Wenn es sich erschrickt, macht es mal drei halbherzige Galoppsprünge, lässt sich aber jederzeit parieren und kommt auch nicht aus dem Konzept, wenn der Reiter mal auf dem Hals landet oder schräg hängt.
Gedanklich verabschiedet es sich gern mal etwas und „träumt vor sich hin“ – in diesen Moment steht es dann einfach nicht gut an den Hilfen, wird aber auch hier nie kopflos.

Die Besitzerin versteht nicht, warum ich das Pferd als unkompliziert und gelassen bezeichne. Sie hält es für angespannt und nicht geländesicher.

Warum die Einschätzung von der Reiterin abhängt

An ihren Fähigkeiten – und das meine ich nicht wertend!
Sie ist noch nicht so sicher im Sattel, hat noch nicht das Gefühl, jederzeit ihren Körper – und damit auch die Reaktion des Pferdes – kontrollieren zu können.
Wenn das Pferd also mal kurz angaloppiert, verliert sie die Balance und wird unsicher.
Außerdem kann sie noch nicht die Sicherheit und Klarheit vermitteln, die dem Pferd sagt: Wir gehen jetzt hier lang, in dem Tempo und der Gangart, sind hier stabil und in jenem Körperteil lassen wir los. Dadurch fehlt dem Pferd teilweise noch die Orientierung.

Sie arbeitet bereits an sich und die beiden werden auf jeden Fall ein gutes Team werden. Das Pferd bringt alles mit, was sie langfristig braucht und genießen kann. Es liegen auch noch locker 15 reitbare Jahre vor ihnen.

Ich kann absolut nachvollziehen, dass sie es also so anders einschätzt als ich.

Wie unterschiedlich dasselbe Pferd wahrgenommen werden kann

Warum erzähle ich das?
Weil ich anhand dieses Beispiels aufzeigen möchte, wie unterschiedlich ein und dasselbe Pferd wahrgenommen werden kann und dass die Ursache viel weniger beim Pferd als bei uns liegt.
Auch wenn das erstmal unbequem zu hören ist.

Wie man ein Pferd wahrnimmt und seine Eigenschaften beschreiben würde – gelassen oder angespannt, aufmerksam oder zu „drüber“, faul oder entspannt – hängt stark von den eigenen Fähigkeiten ab.

Pferdetypen und der Einfluss des Reiters

Natürlich gibt es unterschiedliche Pferde. Manche sind gelassener – und dafür manchmal auch gedanklich sehr langsam –, andere von Natur aus mehr „an“ – und dafür auch schneller drüber.
Manche haben ein hohes Grundtempo, andere einen sehr niedrigen Tonus.
Manchen tut mehr Vorwärts gut, andere müssen lernen, mehr zuzuhören als einfach zu machen.

Wie einfach oder schwierig du ein Pferd findest, hängt aber in erster Linie davon ab, wie gut du mit dem typischen Verhalten dieses Pferdes umgehen kannst.


Beispiele, wie der Reiter das Pferd „verändert“

Du bist schnell angespannt, mehr oder weniger dauergestresst und hast es mit einem Pferd zu tun, was darauf sehr sensibel reagiert und dann auch angespannt und „nervig“ wird. Du wünschst dir, stattdessen ein einfaches Pferd zu haben, ohne ständig aufpassen zu müssen.
Eine Person, die auch in stressigen Situationen ihren eigenen Zustand gut regulieren kann, wird dasselbe Pferd als einfach und unkompliziert empfinden. Denn wenn der Mensch gelassen bleiben kann, ist dieses Pferd es auch.

Mit einem sehr ruhigen Pferd passt es dagegen vielleicht sehr gut, weil es dir leicht fällt, so viel Energie ins Pferd zu bringen, dass es ein angenehmes Tempo bringt – aber übertreiben liegt ihm nicht in der Natur, also fühlst du dich sicher.
Jemand anderes würde dieses Pferd als träge empfinden und hätte vielleicht Probleme damit, überhaupt ein gutes Vorwärts zu etablieren. Jeder Tag wäre dann mit viel Frust verbunden.

Dementsprechend kann sich bei einem anderen Menschen – beispielsweise bei einem Kauf, oder aber schon bei einer Reitbeteiligung – das Verhalten eines Pferdes ändern.


Meine Stute Fayola als Beispiel

Meine aktuell 22-jährige Stute Fayola ist ein absolutes Traumpferd:
Souveräne Leitstute in der Herde, motiviert und leistungsbereit, sensibel, macht gern Tempo, aber ist immer klar im Kopf, voll bei der Sache, denkt mit und im Gelände oder auch mit unsicheren Reitern ein Verlasspferd.

Ich weiß aber, dass sie ein angepasstes Trainingspensum und gymnastizierende Arbeit braucht. Sonst fühlt sie sich in ihrem Körper nicht mehr so wohl und wird dann etwas unsicherer, unaufmerksamer und verliert ihre Durchlässigkeit.
Außerdem gibt es immer wieder Tage, an denen ich ihr ganz bewusst Ruhe und Sicherheit vermitteln muss, damit sie innerlich wirklich loslässt und sich nicht stresst.

Angenommen, sie würde den Besitzer wechseln und diese Person könnte ihr nicht das geben, was sie braucht, wäre sie nach einem Jahr nicht mehr dasselbe Pferd.
Vielleicht würde sie wieder – wie früher – schnell ins Rennen kommen, wäre körperlich dauerhaft angespannt und gestresst und würde im Gelände schreckhaft.
Bei jemandem, der besser ist als ich, würden sich dagegen vielleicht noch mehr positive Eigenschaften herauskristallisieren, für die ich aktuell einfach noch nicht weit genug bin.

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Warum dieses Wissen wichtig ist

Drei Szenarien fallen mir ein, in denen es dir helfen kann, zu wissen, dass die Beschreibung oder Wahrnehmung eines Pferdes viel mit dem Menschen zu tun hat:

1. Im Umgang mit deinem eigenen Pferd

Gibt es Eigenschaften deines Pferdes, die du als schwierig oder problematisch empfindest?
Oder Situationen, in denen du dich überfordert fühlst?
Welche sind das?
Und was müsstest du können, um damit besser umgehen zu können?
Die Beantwortung dieser Fragen ist der erste Schritt auf dem Weg zu einer noch sichereren und harmonischen Beziehung mit deinem Pferd. Denn dann weißt du, woran du arbeiten kannst.

2. Mit anderen Pferden

Vor allem, wenn dir andere Pferde beschrieben werden, weißt du jetzt, nicht jedes Wort für bare Münze zu nehmen.
Sondern rechne damit, dass du dasselbe Pferd unter Umständen anders wahrnimmst – und beide Menschen haben recht!

3. Beim Kauf eines Pferdes

Hier ist es ganz besonders wichtig, zu wissen, dass der Anzeigentext und die Beschreibung des Verkäufers nicht dem entsprechen müssen, was du wahrnimmst oder auch, wie sich das Pferd nach dem Kauf bei dir zeigt. (Zumal hier für das Pferd in der Regel noch der Stallwechsel hinzukommt.)

Daher solltest du beim Probereiten natürlich genau schauen, wie das Pferd auf dich reagiert, dir gleichzeitig aber auch bewusst sein, ob es Verhaltensweisen gibt, mit denen du auf Dauer komplett überfordert wärst.
Natürlich muss man mit einem neuen Pferd zusammenwachsen, was durchaus mehrere Jahre dauert.
Und wir können und sollten uns als Pferdemenschen auch immer weiterentwickeln.
Dennoch ist es vielleicht keine glückliche Idee, sich als sehr unsicherer Mensch ein ängstliches Pferd zu kaufen.


Fazit: Deine Wahrnehmung schärfen

Dir bewusst zu sein, dass deine Wahrnehmung und Einschätzung von Pferdeverhalten geprägt ist von dem, wie du bist und was du kannst, hilft dir, realistischere Einschätzungen zu entwickeln und zeigt dir auf, wo du dich selber noch weiter verbessern kannst.

Dabei brauchst du Hilfe?
Dann bist du bei mir im Trainingspaket oder Onlinetraining genau richtig – buch dir unverbindlich einen kostenlosen Kennenlern-Call und erzähl mir, wobei du gern Unterstützung hättest.

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Dein Pferd hat überschüssige Energie – was tun?

Es ist wieder so ein Tag, an dem dein Pferd sich viel bewegen will:
Es kann kaum stillstehen, nimmt einiges vorweg und hält Schritt für völlig überbewertet.

Oft wird ein Pferd dann eben besonders viel bewegt – Freilauf, Longieren, Hauptsache hohe Gangarten über einen längeren Zeitraum.

Warum ich davon nicht viel halte und wie ich als Ausbilderin stattdessen damit umgehe, erkläre ich dir in diesem Blogartikel.

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Wir dürfen nicht vergessen, dass Pferde Fluchttiere sind.

Es ist natürliches Verhalten, innere Anspannung oder Stress über Bewegung zu äußern oder auch loswerden zu wollen. Gleichzeitig kann ein fittes Pferd natürlich auch einfach mal übermäßig viel Freude an der Bewegung haben.

Wie aber unterscheide ich das?
Denn ein gestresstes Pferd wird sich über viel Bewegung in hohen Gangarten eher noch mehr Hochschaukeln und maximal irgendwann müde werden (trifft aber auch nicht auf alle Pferde zu – viele Grüße an alle Besitzerinnen blütiger Pferde). Es braucht eher Hilfe beim Runterkommen und Loslassen. Dem gegenüber hat das bewegungsfreudige Pferd keine stressbedingten Anspannungen.

Der wesentliche Marker bei der Unterscheidung ist daher die Durchlässigkeit.

Das bewegungsfreudige Pferd reagiert also energetischer oder etwas heftiger als sonst, dabei aber relativ prompt und vor allem weich und ohne Widerstand. (Natürlich entsprechend seines Ausbildungsstands!)

Das gestresste Pferd ist angespannter. Es fühlt sich fester an, reagiert völlig über oder mit Widerstand gegenüber den Hilfen. Es ist unaufmerksamer und schreckhafter.

Sollte dein Pferd aufgrund beispielsweise einer Trainingsumstellung generell noch sehr selten durchlässig sein, kannst du für die Beurteilung zusätzliche Faktoren mit einbeziehen:

  • Das Trainingspensum: Hatte dein Pferd die letzten ein bis drei Tage deutlich weniger zu tun als sonst?

  • Die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse: Hat es genug gefressen und getrunken? (es kann ausreichen, wenn der Heuballen in der Nacht leer wurde) Konnte es schlafen oder war vielleicht eine auffällig unruhige Nacht für die Herde?

  • Mögliche Veränderungen: Gab es Veränderungen in der Herde? Beim Wetter?

  • Gibt es Anzeichen für Schmerzen?

Dein Pferd kann nicht den Mund öffnen und sagen ‚Ich habe schlecht geschlafen‘, sondern du kannst nur an seinem Verhalten erkennen, ob alles gut ist oder nicht. Das Verhalten kann dabei auch unterschiedlich sein – vor allem blutgeprägte Pferde werden bei Hunger, Müdigkeit oder Schmerzen oft nicht matt, sondern drehen richtig auf.

Und wie gehe ich damit jeweils um?

Mit Bewegungsfreude:

Das ist ein schöner Zustand, in dem man viel Freude miteinander haben kann. Vielleicht bietet es sich auch an, die ein oder andere Sache auszuprobieren, die in der Ausbildung als nächstes ansteht, für die sonst aber noch die nötige Kraft fehlt. Wichtig ist aber, letzteres nicht zu übertreiben, um dem Pferd durch zu viel Ehrgeiz die Freude nicht wieder zu nehmen.
Und: Unbedingt trotzdem vernünftig aufwärmen, auch wenn dein Pferd gern direkt von Null auf Hundert loslegen würde.

Mit Stress:

Das Hauptziel hier sollte unbedingt sein, dass dein Pferd gelassener aus der Einheit geht als es gestartet ist. Dafür braucht es ein klares, ruhiges Auftreten und ein gewisses ‚An die Hand Nehmen‘ des Pferdes – denn von allein findet es selten wieder zur Ruhe.

Achtung: Erfahrungsgemäß sind diese Einheiten sehr viel kürzer und benötigen (bzw. erlauben) sehr viel weniger Bewegung als man vielleicht denken würde.

Wie gesagt, das Pferd sollte in einem positiveren Zustand zurück in die Herde gehen als es beim vorher war. Mehr darf nicht verlangt werden, um den Zustand nicht wieder ins Negative kippen zu lassen.

Wie du merkst, ist es immer sinnvoll, etwas genauer hinzuschauen und herauszufinden, wie es deinem Pferd wirklich geht, anstatt schnell Schlüsse zu ziehen, die unter Umständen nicht zutreffen.

Wenn solche Tage bei euch öfter vorkommen, lade ich dich ein, ab jetzt genauer zu beobachten und auch zu probieren, was wirklich der beste Umgang damit ist.

Und wenn du so gar nicht weiterweißt? Unterstütze ich dich gern mithilfe meines Trainingspakets oder Onlinetrainings!

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Anlehnungsprobleme? Dann fokussiere dich auf diese eine Sache:

Du hast dieses Bild vor dem inneren Auge:

Du reitest dein Pferd in den Grundgangarten, ein paar Hufschlagfiguren und einfache Übergänge.
Dabei geht dein Pferd gleichmäßig und locker, in einer gleichbleibenden Haltung mit schön getragenem Hals und konstantem Zügelkontakt.

Das Problem: Die Realität.
Immer wieder verliert ihr die Haltung, dein Pferd hebt sich heraus oder verkriecht sich – von ‚gleichmäßig‘, ‚gleichbleibend‘ oder ‚konstant‘ kann nicht die Rede sein.

So frustrierend das für dich sein mag oder so sehr du dir deswegen Sorgen machst, was für negative gesundheitliche Konsequenzen das für dein Pferd haben wird, eins darfst du nicht tun: Dich nur auf Zügel und Pferdekopf fixieren.

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Wenn dein Pferd noch nicht in Anlehnung geht oder sie immer wieder verliert, konzentriere dich auf das Erreichen der Losgelassenheit.

Losgelassenheit ist eng gekoppelt an das Gleichgewicht der jeweiligen Situation.
Befindet sich ein Pferd in Balance, kann es die Oberlinie loslassen und über den Rücken gehen. Dann kann es auch Hals und Kopf konstanter in einer Haltung tragen – Anlehnung ist dann relativ einfach.
Ist ein Pferd dagegen nicht losgelassen, ist Anlehnung schlicht unmöglich.

Diese Fragen solltest du dir daher stellen:

  1. Was braucht mein Pferd, um so weit ins Gleichgewicht zu kommen, dass es loslassen kann?
    Vielleicht eine größere Linie, einen fleißigeren Takt, mehr Schub, Hilfe beim ersten Anheben oder Geraderichten des Brustkorbs. Vielleicht stört dein Sitz noch zu sehr oder die Hilfengebung kommt zu plötzlich oder zu spät.

  2. Was muss ich tun, um das zu erhalten, damit es auch in 5 Metern noch im Gleichgewicht und losgelassen ist?
    So lange man sich bewegt, ändert sich das Gleichgewicht von Moment zu Moment und kann daher auch mit der nächsten Bewegung – mit dem nächsten Schritt, Tritt oder Sprung – wieder verloren gehen.

Du musst diese Fragen noch nicht sofort beantworten können. Aber durch die Brille dieser Fragen solltest du dich und dein Pferd beim nächsten Ritt wahrnehmen, um den Antworten näher zu kommen.

Ja, das ist komplex, erfordert viel Konzentration und kann langwierig sein.
Und wenn man die Losgelassenheit hat, bleibt sie dennoch fragil – im nächsten Moment kann sie schon wieder verloren gehen und muss dann wieder neu hergestellt werden.

Aber ohne Losgelassenheit ist alles nichts, sie ist der Marker für harmonisches, gesundes Reiten.

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5 typische Anweisungen im Reitunterricht – warum sie nicht helfen und was mögliche Alternativen sind

„Hände ruhiger!“ – „Dreh dich mehr mit!“ – „Absatz tief, Bein länger!“  – „Setz dich mehr rein!“ – „Mehr Aufrichten!“

Jeder Reiter hat diese Sätze vermutlich schon hundert Mal gehört und die ein oder andere kann sie bestimmt im Schlaf aufsagen.
Doch auch wenn sie weit verbreitet sind – wirklich weiterhelfen tun solche Ansagen oft nicht. Denn viele dieser Anweisungen sind zu ungenau, zu widersprüchlich oder schlichtweg nicht auf die individuelle Situation von Reiterin und Pferd angepasst.
Deswegen möchte ich in diesem Blogbeitrag einen genaueren Blick auf diese Aussagen werfen, ihre Wirkung kritisch beleuchten und konstruktivere Alternativen aufzeigen.

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Vorweg: Nicht alle dieser Aussagen sind grundsätzlich falsch – aber oft bleiben sie zu allgemein oder es fehlt der nötige Kontext. Deswegen scheitern viele Reiterinnen an der Umsetzung und merken, dass sie dem Ziel einer besseren Balance und mehr Harmonie mit dem Pferd einfach nicht näher kommen.
Und natürlich führt das zu Verwirrung, Unsicherheit oder Frust – dabei liegt es nicht an dir!

Lass mich dir also erklären, worin die jeweiligen Probleme liegen und was du stattdessen tun kannst.

Anweisung 1: Hände ruhiger!

An sich ein richtiges und wichtiges Ziel – schließlich wollen wir dem Maul des Pferdes keinen Schaden zufügen!

Was die Anweisung bewirkt:
Vor allem einen Fokus auf die Hände, die Zügel und den Pferdekopf. Das kommt uns als von Natur aus handlastigen Lebewesen sehr entgegen. Es bleibt dann aber wenig Aufmerksamkeit übrig für das, was in unserem Körper und dem des Pferdes stattfindet. Dabei kann eine ruhige Hand nur aus einem stillen, balancierten Sitz kommen!

Auch die korrekte Haltung des Pferdes sowie eine gleichmäßige Anlehnung sind Ergebnis eines balancierten Pferdekörpers.


Was du stattdessen tun solltest:
Wann immer du die Rückmeldung bekommst, deine Hände seien zu unruhig, unkontrolliert oder hart, nimm es als Hinweis darauf, dass in deinem Sitz etwas noch nicht stimmt und lege den Fokus dorthin. Deine Hände, die Zügel und auch die Kopfhaltung des Pferdes sollten erstmal Nebensache sein. Und ja, der Zügel darf auch ‚zu lang‘ sein!

Dann gibt es noch Situationen, in denen du die Zügel benutzt, weil es ohne noch gar nicht klappen möchte: Parieren oder Wenden beispielsweise.

Auch hier gilt: Das Problem wird sich nicht lösen lassen, indem du mit aller Willenskraft deine Hände ruhig hältst. Sondern du musst lernen, was du mit deinem Sitz tun kannst und solltest, um dein Pferd ohne Zügel wenden oder parieren zu können. Und ganz ehrlich: Wenn dein Reitlehrer immer deine Hände kritisiert, dir aber nicht dabei helfen kann, einen balancierteren Sitz zu entwickeln, dann ist diese Person aktuell für dich nicht der richtige Lehrer.

Anweisung 2: Dreh dich mehr mit!

In Wendungen wird viel Wert auf den sogenannten Drehsitz gelegt oder darauf, die eigenen Schultern mit denen des Pferdes zusammen nach innen zu drehen.


Was die Anweisung bewirkt:
Entweder eine Verdrehung in der Taille, gern begleitet von einem Einknicken in der Hüfte – der eigene Körper wird instabiler und schiefer; oder ein Zurückdrehen der inneren Beckenhälfte (Hüfte), was das innere Hinterbein des Pferdes blockiert und gern auch zu einem Ausbrechen über die äußere Schulter führt.

Was du stattdessen tun solltest:
Für eine balancierte Wendung muss das innere Vorderbein des Pferdes schräg nach vorn-innen fußen können.

Daraus ergibt sich für uns Reiter:
Der innere Sitzbeinhöcker, und damit die gesamte innere Beckenhälfte, müssen nach vorn gehen. Damit kommt die innere Hüfte mehr über das innere Knie und der Reiterbauch zeigt mehr nach AUSSEN. Stell dir dazu vor, dein Pferd und du würdet sanft in die Bewegungsrichtung gezogen werden – weder schiebst du dein Pferd dorthin noch kippst du vor –, ergibt sich dadurch automatisch eine leichte Gewichtsverlagerung nach vorn-innen. Dieser folgt das Pferd mit dem inneren Vorderbein.

Die Lösung ist also tatsächlich ein weniger Mitdrehen!

Übrigens: „Schultern parallel zu denen des Pferdes“ bedeutet nicht, sich nach innen zu drehen, sondern, dass beide Pferdeschultern und beide Reiterschultern auch in Wendungen (und später Seitengängen) parallel zum Boden bleiben. Weder Pferd noch Reiter sollen eine Schulter höher oder tiefer tragen als die andere.

Anweisung 3: Absatz tief, Bein länger!

Soll zu einem tieferen, gestreckter wirkenden Dressursitz führen.

Was die Anweisung bewirkt:
Ein Überstrecken der Beine, sodass Hüft- und Kniegelenke näher an ihrer Endstellung als ihrer Mittelstellung sind. Das wiederum schränkt ihre Bewegungsmöglichkeiten ein und sie können ihre Federfunktion nicht mehr erfüllen. Insbesondere für die Hüfte ist das fatal, denn das Hüftgelenk ist DAS zentrale Gelenk guter Reiterei. Eine feste Hüfte verhindert einen balancierten Sitz.
Zusätzlich wird durch ein zu starkes Strecken eine physiologische Beinhaltung verhindert.
Die Füße kommen zu weit nach vorn – es entsteht die Tendenz  zum Stuhlsitz, anstatt der Lotlinie Schulter-Hüfte-Sprunggelenk.

Weiterhin kommt bei der Streckung der Beine mehr Druck in die Steigbügel, der das Reiterbecken aus dem Sattel hebelt und einen satten Sitz verhindert.
Und ein zu stark gestrecktes Bein verhindert ein sattes Anliegen der Oberschenkelinnenseiten am Sattelblatt. Auch das verhindert einen satten Sitz, aber auch ein Loslassen im Pferderücken – das Reitergewicht landet zu punktuell auf dem Pferderücken anstatt über möglichst viel Fläche verteilt zu sein.

Was du stattdessen tun solltest:
Fokussiere dich auf die physiologisch korrekte Beinlage, das heißt

  • x-beinig angelegte Oberschenkel, die mit der Innenseite satt anliegen. Die Kniescheiben zeigen mehr nach vorn als nach außen.
  • die Oberschenkel in einem Winkel von ca. 45°
  • die Kniekehle so weit gewinkelt, dass dein Sprunggelenk lotrecht unter deiner Hüfte liegt

So kommst du besser  zum Sitzen, deine Hüftgelenke können die Pferdebewegung gut durchlassen und deine Beine dich stabil und weich im Sattel halten. Dein Pferd bekommt gleichmäßigeren Kontakt über den Rücken und kann so besser loslassen und über den Rücken gehen.


…mit zunehmendem Können und Stabilität kann dein Knie über die Jahre tiefer kommen und so den Eindruck eines längeren Beins vermitteln. Aber nie über ein aktives Langstrecken der Beine.

Anweisung 4: Setz dich mehr rein!

Weil entweder die Reiterin nicht satt genug im Sattel sitzt oder mehr Aktivität oder Haltung vom Pferd erwünscht ist.

Was die Anweisung bewirkt:
Verschiedene Reaktionen sind möglich, denn die Anweisung lässt sehr viel Interpretationsspielraum.
Oft wird daraufhin verbissen nach unten gedrückt, es kommen die Knie hoch (Ciao, Beinlage), es entsteht ein Rundrücken oder der Reiter kommt hinter die Senkrechte. In jedem Fall kommt so vermehrt Druck auf den Pferderücken, der Losgelassenheit verhindert und daher zu gar keiner Verbesserung führen kann.

Was du stattdessen tun solltest:
Zunächst klären, was mit der Anweisung gemeint ist! Soll dein Schwerpunkt dichter und kompakter ans Pferd? Soll dein Pferd fleißiger fußen, weil es im Takt nachlässig wird? Soll dein Pferd sich mehr aufrichten und schließen?

Im zweiten Schritt ist es dann schlicht Aufgabe des Reitlehrers, genauer aufzuschlüsseln, WIE konkret die Anweisung so umzusetzen ist, damit das gewünschte Ergebnis möglich wird.

Beispielsweise kann es sein, dass du deine schräge Bauchmuskulatur nutzen musst, um deine Taille rechts und links breiter und stabiler zu halten, um den tieferen Sitz zu erreichen. Oder dein Beckenboden ist zu stark zusammengezogen.
In jedem Fall darf die Korrektur nicht zulasten des Pferdes gehen. Auch bei tieferem Schwerpunkt, vermehrtem Schließen oder Aktivieren des Pferdes muss das Pferd den Platz haben, mit seinem Brustkorb den Sattel von unten her vermehrt auszufüllen!

Anweisung 5: Mehr Aufrichten!

Ähnlich wie bei der Anweisung zum längeren Bein erfüllt hier der Reiter noch nicht den gewünschten geraden Dressursitz.

Was die Anweisung bewirkt:
In der Regel eine Überstreckung des Oberkörpers, die zum Hohlkreuz führt. Die Sitzbeinhöcker zeigen zu weit nach hinten, die Brust zu weit nach oben. Dadurch wird der untere Rücken, die Lende, gestaucht und die geraden Bauchmuskeln sind für eine stabilisierende Wirkung zu stark gedehnt. Eine physiologische Atmung ist nicht mehr möglich, weil sowohl Bauchmuskeln als auch Zwerchfell nicht mehr optimal arbeiten können. Losgelassenheit adé, Hallo Rückenschmerzen.

Was du stattdessen tun solltest:
Deinen Oberkörper physiologisch korrekt ausrichten. Dazu müssen die Sitzbeinhöcker gerade nach unten zeigen und auch dein Brustbein gerade ausgerichtet sein – weder nach hinten kippen noch nach vorn gedrückt werden. Das wird ohne Feedback von Reitlehrer oder Physiotherapeut beim ersten Mal nicht möglich sein, da es sich unter Umständen sehr komisch anfühlen kann.

Dazu gehört dann außerdem das richtige Maß an Körperspannung, in der Regel in Bauchmuskulatur und auch Zwerchfell. Ist davon zu wenig da, wirkst du vielleicht auch zu sehr zusammengesunken – daher die Aufforderung, dich mehr aufzurichten. Ohne den passenden Tonus wirst du in der Bewegung die korrekte Ausrichtung deines Oberkörpers nicht halten können.

Du siehst: Viele dieser Anweisungen beschreiben ein Ziel, aber erklären weder genauer, wie man dorthin kommt, noch berücksichtigen sie, ob das Thema zu den aktuellen Fähigkeiten des Reiters passt.

Reitausbildung ist ein bisschen wie Stille Post:
Ein guter Reiter hat seinem Schüler mal etwas gesagt, dieser erzählt es seinen Schülern, die es wiederum an ihre Schüler weitergeben. Unterwegs geht dann aber oft verloren, was damit gemeint ist, wie genau es umzusetzen ist und welcher Kontext dafür notwendig ist.

Und am Ende der Kette sitzen wir, die wirklich gern besser reiten wollen und dann denken, wir seien zu blöd dazu. Sind wir nicht – das Problem sind die entstandenen Übertragungslücken!

Deswegen hoffe ich, dir hier etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben.
Wenn du genauere Unterstützung haben möchtest, schau dich gern bei meinen Angeboten um:
1:1-Betreuung in den Trainingspaketen, im Onlinetraining oder bei der Sitzschulung und immer wieder auch Onlineangebote für dich und dein Pferd.

Besser Reiten ist eine erlernbare Fähigkeit. Auch, wenn du nicht täglich zehn verschiedene Pferde reitest. Aus dem Wissen Können zu machen – dabei möchte ich dir helfen!

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Warum dein Pferd nicht zur Losgelassenheit findet, obwohl du deine Beine entspannst

Kennst du das Gefühl, dass dein Pferd sich unter dir festmacht, nicht mehr flüssig über den Rücken schwingt, den Hals nicht fallen lassen kann und nicht so recht das passende Arbeitstempo gehen kann?

Du weißt, dass dein Sitz großen Einfluss hat und achtest darauf, weich in der Hand zu bleiben, ruhig bis in den lockeren Bauch zu atmen und deine Beine zu entspannen, um nicht zu klemmen. Aber so richtig mag der Knoten sich nicht lösen.

Die Wahrheit ist: Ein Reiter, der alle Muskeln entspannt, behindert das Pferd mehr, als ihm zu helfen!

Zu viel Entspannung beim Reiter bedeutet mehr Last für das Pferd

Grundsätzlich lässt sich das ganz gut mit dem Vergleich zu einem Kleinkind – oder einer Katze – erklären: Trägst du ein schlafendes Kleinkind, fühlt es sich doppelt so schwer an wie wenn es wach ist. Dabei hat sich sein Gewicht ja nicht geändert.
Aber der komplett fehlende Muskeltonus lässt es um ein Vielfaches schwerer wirken.

Ähnlich geht es dem Pferd mit einem Reiter, der im Sattel so entspannt sitzt wie am Wochenende auf der Couch. Ein grundlegendes Maß an Tonus – keine Verspannung! – ist also nötig, um für das Pferd eine leicht zu tragende Last sein zu können.

Auf die Körperteile, die direkten Kontakt zum Pferd haben, trifft das in besonderem Maße zu.
Wenn die Beine des Reiters nur passiv herunterhängen und die Knie keinen Kontakt zum Sattel haben, kommt das Reitergewicht nur über die Fläche des Beckens beim Pferd an.

Liegen die Oberschenkel vom Becken bis zum Knie dagegen satt an – also mit vollem Kontakt, aber ohne zu pressen –, verteilt sich das Gewicht des Reiters zusätzlich seitlich über die Rippen, also insgesamt über mehr Fläche.

Dadurch kommt weniger Gewicht, also weniger Druck, auf die Mitte des Pferderückens.
Das Pferd kann den Brustkorb besser anheben und kommt zum Loslassen.

Netter Nebeneffekt für den Reiter:

Mehr Kontaktfläche zwischen Mensch und Pferd macht auch einen sichereren Sitz – man fühlt sich wie ‚sanft an den Sattel geklebt‘ und hat weniger Sorge, beim nächsten unerwarteten Hüpfer neben dem Pferd zu landen.

Hängen die Beine passiv, liegt das Reitergewicht auf wenig Fläche
Liegen die Oberschenkel satt an, verteilt sich das Reitergewicht über deutlich mehr Fläche

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Wie erreichst du als Reiter die korrekte Beinlage?

Lege sie aus den Hüftgelenken heraus x-beinig an den Sattel, sodass die Innenseite der Oberschenkel vom Becken bis zum Knie satten Kontakt hat. Die Ferse kommt dadurch weg vom Pferd, die Fußspitze zeigt weniger nach außen und mehr nach vorn.
Denke dann beim Reiten mehr an Knien statt an Sitzen, als würdest auf einem Kniestuhl sitzen. So stellst du sicher, dass dein Gewicht nicht wieder voll übers Becken aufs Pferd sacken kann. Deine Oberschenkelvorderseiten, die Quadrizepsmuskulatur, muss dabei hart arbeiten – das kann schonmal Muskelkater verursachen.

Achte dann beim Reiten auf zwei Dinge:

  1. Oberschenkel haben durchweg Kontakt zum Sattel (nicht nur die Knie)

  2. beobachten, wie dein Gewicht im Sattel etwas leichter wird, wenn du so sitzt (ohne dass du den Kontakt zum Sattel verlierst und dich heraushebst)

Gewicht zu stark auf dem Becken, auch bedingt durch die Tendenz zum Stuhlsitz
Sehr gute Gewichtsverteilung über Oberschenkel und Becken - erlaubt eine freiere Bewegung des Pferdes über den Rücken

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Interview mit Lucia Zahrte: Der korrekte Reitersitz – worauf es wirklich ankommt Im

Gutes Reiten ist nicht möglich ohne einen guten, balancierten Sitz. Was es braucht, um diesen zu entwickeln, darüber durfte ich mit Lucia Zahrte sprechen.

Im Interview sprechen wir darüber, warum manche Anweisungen – auch von sehr guten Reitern – nicht funktionieren und es nicht am mangelnden Willen liegt, wenn dein Sitz einfach nicht besser wird.
Außerdem geht es darum, was der Sitz fürs Pferd bedeutet, wie er vom Sattel beeinflusst wird und welche eine Sache in deinem Alltag den größten Unterschied für deine Reiterei macht.

Wenn du wissen möchtest, was für den korrekten Sitz wirklich braucht, dann hör es dir gern an:

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Zu viel Biegung schwächt den Rücken

Diese Aussage verwirrt dich?
Schließlich wird doch in vielen, gerade alternativen, Ausbildungsmethoden viel Wert auf die seitliche Biegung im Pferd gelegt?

Stärkere Biegung kann durchaus dazu führen, dass ein Pferd mehr loslässt und sich deswegen weicher und lockerer anfühlt. Auf Dauer erreicht man damit aber keinen stabilen Rumpftrageapparat – im Gegenteil, er wird dadurch sogar verhindert.

Warum ist zu viel Biegung schlecht für den Pferderücken?

Ein Großteil der Muskulatur am Oberhals ist paarig angeordnet – es gibt jeweils einen links- und einen rechtsseitigen Part.

Diese Muskelpaare arbeiten im Wesentlichen auf zwei Arten:

  1. gemeinsam – d.h. sie kontrahieren synchron und helfen damit dabei, den Rumpf anzuheben.

  2. einzeln – d.h. einer kontrahiert, während der andere sich verlängert. Dadurch biegt sich der Hals zur Seite des arbeitenden, kontrahierten Muskels.

Bedeutet im Klartext: Entweder Halsbiegung oder Rumpf anheben. Das spiegelt sich auch im Spruch ‚Ein Pferd trägt seinen Reiter mit dem Hals‘ (also der Halsmuskulatur) wider.

Für die heutigen überbeweglichen Pferde, insbesondere die mit ECVM-Befunden, ist es nochmal wichtiger, den Hals sehr gerade zu halten, wenn sie stabil und tragfähig – und damit gesund – erhalten werden sollen.

Korrekte Biegung im weiteren Verlauf der Ausbildung

entsteht dann übrigens aus der Rotation des Brustkorbs und ist viel weniger, als oft vermutet wird. Je höher der Brustkorb, desto geringer die Rotation – im Umkehrschluss heißt das: Je mehr Rotation im Brustkorb, desto weniger kann dieser angehoben sein.
Auch in der korrekten Biegung muss also die Halsbasis – der Bereich direkt vor der Schulter – stabil und gerade bleiben.

Deswegen heißt es nach der klassischen Reitlehre, man dürfe in der korrekten Stellung und Biegung maximal das innere Pferdeauge schimmern sehen.

Hast du ein instabiles, vielleicht sogar trageerschöpftes Pferd, fährst du grundsätzlich besser damit, erstmal kaum auf Biegung zu achten, sondern den Pferdehals möglichst gerade zu halten. Nicht nur in Übergängen, sondern auch in Wendungen!

Zuviel Biegung - das Pferd knickt vor der Schulter mit dem Hals ab. Der Hals befindet sich nicht mehr zwischen den (imaginär nach vorn verlängerten) Schulterblättern.
Korrekte Biegung im Schulterherein (bei sehr geringem Versammlungs- und damit Aufrichtungsgrad. Daher der verhältnismäßig lange Rahmen). Mehr Biegung sollte ein Pferd nicht zeigen!

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