Dein Pferd hat überschüssige Energie – was tun?

Es ist wieder so ein Tag, an dem dein Pferd sich viel bewegen will:
Es kann kaum stillstehen, nimmt einiges vorweg und hält Schritt für völlig überbewertet.

Oft wird ein Pferd dann eben besonders viel bewegt – Freilauf, Longieren, Hauptsache hohe Gangarten über einen längeren Zeitraum.

Warum ich davon nicht viel halte und wie ich als Ausbilderin stattdessen damit umgehe, erkläre ich dir in diesem Blogartikel.

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Wir dürfen nicht vergessen, dass Pferde Fluchttiere sind.

Es ist natürliches Verhalten, innere Anspannung oder Stress über Bewegung zu äußern oder auch loswerden zu wollen. Gleichzeitig kann ein fittes Pferd natürlich auch einfach mal übermäßig viel Freude an der Bewegung haben.

Wie aber unterscheide ich das?
Denn ein gestresstes Pferd wird sich über viel Bewegung in hohen Gangarten eher noch mehr Hochschaukeln und maximal irgendwann müde werden (trifft aber auch nicht auf alle Pferde zu – viele Grüße an alle Besitzerinnen blütiger Pferde). Es braucht eher Hilfe beim Runterkommen und Loslassen. Dem gegenüber hat das bewegungsfreudige Pferd keine stressbedingten Anspannungen.

Der wesentliche Marker bei der Unterscheidung ist daher die Durchlässigkeit.

Das bewegungsfreudige Pferd reagiert also energetischer oder etwas heftiger als sonst, dabei aber relativ prompt und vor allem weich und ohne Widerstand. (Natürlich entsprechend seines Ausbildungsstands!)

Das gestresste Pferd ist angespannter. Es fühlt sich fester an, reagiert völlig über oder mit Widerstand gegenüber den Hilfen. Es ist unaufmerksamer und schreckhafter.

Sollte dein Pferd aufgrund beispielsweise einer Trainingsumstellung generell noch sehr selten durchlässig sein, kannst du für die Beurteilung zusätzliche Faktoren mit einbeziehen:

  • Das Trainingspensum: Hatte dein Pferd die letzten ein bis drei Tage deutlich weniger zu tun als sonst?

  • Die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse: Hat es genug gefressen und getrunken? (es kann ausreichen, wenn der Heuballen in der Nacht leer wurde) Konnte es schlafen oder war vielleicht eine auffällig unruhige Nacht für die Herde?

  • Mögliche Veränderungen: Gab es Veränderungen in der Herde? Beim Wetter?

  • Gibt es Anzeichen für Schmerzen?

Dein Pferd kann nicht den Mund öffnen und sagen ‚Ich habe schlecht geschlafen‘, sondern du kannst nur an seinem Verhalten erkennen, ob alles gut ist oder nicht. Das Verhalten kann dabei auch unterschiedlich sein – vor allem blutgeprägte Pferde werden bei Hunger, Müdigkeit oder Schmerzen oft nicht matt, sondern drehen richtig auf.

Und wie gehe ich damit jeweils um?

Mit Bewegungsfreude:

Das ist ein schöner Zustand, in dem man viel Freude miteinander haben kann. Vielleicht bietet es sich auch an, die ein oder andere Sache auszuprobieren, die in der Ausbildung als nächstes ansteht, für die sonst aber noch die nötige Kraft fehlt. Wichtig ist aber, letzteres nicht zu übertreiben, um dem Pferd durch zu viel Ehrgeiz die Freude nicht wieder zu nehmen.
Und: Unbedingt trotzdem vernünftig aufwärmen, auch wenn dein Pferd gern direkt von Null auf Hundert loslegen würde.

Mit Stress:

Das Hauptziel hier sollte unbedingt sein, dass dein Pferd gelassener aus der Einheit geht als es gestartet ist. Dafür braucht es ein klares, ruhiges Auftreten und ein gewisses ‚An die Hand Nehmen‘ des Pferdes – denn von allein findet es selten wieder zur Ruhe.

Achtung: Erfahrungsgemäß sind diese Einheiten sehr viel kürzer und benötigen (bzw. erlauben) sehr viel weniger Bewegung als man vielleicht denken würde.

Wie gesagt, das Pferd sollte in einem positiveren Zustand zurück in die Herde gehen als es beim vorher war. Mehr darf nicht verlangt werden, um den Zustand nicht wieder ins Negative kippen zu lassen.

Wie du merkst, ist es immer sinnvoll, etwas genauer hinzuschauen und herauszufinden, wie es deinem Pferd wirklich geht, anstatt schnell Schlüsse zu ziehen, die unter Umständen nicht zutreffen.

Wenn solche Tage bei euch öfter vorkommen, lade ich dich ein, ab jetzt genauer zu beobachten und auch zu probieren, was wirklich der beste Umgang damit ist.

Und wenn du so gar nicht weiterweißt? Unterstütze ich dich gern mithilfe meines Trainingspakets oder Onlinetrainings!

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