Pferde sind ziemlich große und starke Tiere.
Dafür bewundern wir sie: ihre Kraft, ihr Ausdruck und ihre Bewegungen.
Gleichzeitig schwingt für viele immer mehr oder weniger bewusst Unsicherheit oder gar Angst mit, dass diese Kraft, diese Bewegungen und reflexartiges Verhalten unkontrollierbar oder gefährlich werden können.
Sei es, dass dir ein Pferd auf den Huf gestiegen ist, dein schreckhaftes Pferd dich umrennen oder sich im Gelände losreißen könnte oder sich der Galopp im Gelände unkontrolliert anfühlt.
Damit also niemandem etwas passiert, ist Kontrolle über das Pferd in der Reiterwelt allgegenwärtig.
Sie gibt uns Sicherheit und macht es uns leichter, dem Pferd zu vertrauen. Schließlich können wir uns darauf verlassen, dass es hält, angeht, wendet, … wenn wir das möchten.
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Kontrolle und Harmonie – geht das zusammen?
Du bist bei dem Thema zwiegespalten, denn dein Pferd ist ein fühlendes Lebewesen. Wie angenehm kann es für ihn sein, wenn jede Bewegung, jede Äußerung vom Menschen kontrolliert wird? Schließt das ein harmonisches Miteinander nicht aus?
Ganz ohne geht’s aber auch nicht, das hast du schon gemerkt. Es ist dir ja trotzdem wichtig, dass dir, deinem Pferd und auch unbeteiligten Dritten nichts passiert.
Was also tun?
Erklärtes Ziel auch der klassischen, pferdegerechten Ausbildung ist ein gehorsames, an den Hilfen stehendes Pferd. Entscheidend – also das pferdegerechte daran – ist allerdings, WIE wir dorthin kommen!
Ich sehe bei vielen Ansätzen im Umgang mit dem Pferd die große Gefahr, dass der Fokus auf Mitmachen, Gehorchen oder gar ‚Funktionieren‘ des Pferdes über allem anderen steht. Das nimmt dem Pferd sein Mitspracherecht und seine Bedürfnisse werden viel schneller übergangen.
Wir dürfen nie vergessen, dass Pferde sich nur über ihr Verhalten äußern können.
Sie können nicht in Worten sagen ‚Ups, Gleichgewicht verloren‘ oder ‚Ich kann nicht mehr‘, sondern werden vielleicht ins Rennen kommen, über die Schulter ausbrechen oder nicht mehr zum Loslassen kommen.
Auch wenn mich das Rennen in Wohnungsnot bringt und das Ausbrechen mich ärgert, weil der Zirkel jetzt nicht mehr rund ist und Schiefe außerdem ungesund ist.
Ein pferdegerechter Ansatz muss also sowohl auf die Sicht und das Wesen des Pferdes als auch auf unser – berechtigtes! – Sicherheitsbedürfnis abgestimmt sein.
Das gehorsame, durchlässige Pferd entsteht über Jahre guter Ausbildung hinweg, durch die Entwicklung und Verbesserung körperlicher Balance und Tragkraft und das Vertrauen des Pferdes in den Reiter. Es ist durchlässig, weil es das kann, und es ist gehorsam, weil es das kann und möchte.
Nicht, weil es jahrelang dauerhaftem Mikromanagement ausgesetzt war.
Wie kommen wir dahin?
Im Gegensatz zu Pferden können wir Menschen vorausdenken, planen und den Überblick behalten. Das ist im Miteinander mit ihnen daher auch unsere Aufgabe.
Du solltest also:
1. Vorausdenken und Vorausplanen
Rechne damit, dass dein Pferd sich wie ein Pferd verhält und passe deine Anforderungen entsprechend der heutigen Umstände an.
An einem stürmischen Tag mit einem schreckhaften, unsicheren Jungpferd die erste Geländerunde zu gehen, ist – es tut mir leid – ein klassischer Fall von selbst Schuld. Auch wenn du nur an diesem Tag Zeit fürs Gelände hast. Wirf dein Pferd, insbesondere Jungpferde, nie ins kalte Wasser, sondern bereite alles, was neu oder unbekannt dazu kommt, am besten in kleinen Schritten vor.
2. Konzentration üben
Auch ein Pferdehirn kann und sollte üben, sich etwas länger zu konzentrieren. Bei guter Ausbildung stellt sich das ganz selbstverständlich mit ein, aber ich sehe noch zu viele Pferde, die nie gelernt haben, sich auch bei ablenkendem Drumherum konzentrieren zu können. Ein großer Faktor dabei ist übrigens, dass der dazugehörige Mensch selber ständig abgelenkt ist.
3. Besser werden
in dem du permanent daran arbeitest, besser im Gleichgewicht zu bleiben, ein differenziertes Körpergefühl zu entwickeln und beim Pferd immer ausgeglichener und fokussierter zu bleiben, desto besser kannst du nicht nur dein Pferd ausbilden, sondern auch damit umgehen, wenn es nicht klappt oder unerwartet reagiert.
4. Verhalten als Kommunikation sehen
Weil wir einfach dazu neigen, das Verhalten eines Pferdes persönlich zu nehmen – er ist respektlos, unaufmerksam, ungehorsam, … – kann ich es nicht oft genug wiederholen: Pferde können sich NUR über ihr Verhalten äußern.
Erinnere dich also immer wieder daran und frage dich, was es damit sagen möchte und wie du ihm am besten begegnen kannst.
Und zum Abschluss noch:
Natürlich ist es absolut legitim, sehr deutlich zu werden, wenn es akut um Sicherheit geht – wie beispielsweise vor einer Straße oder wenn du wirklich damit rechnen musst, im nächsten Moment umgerannt zu werden.
Überlege dir dann aber in Ruhe hinterher, was du zukünftig tun kannst, um zu verhindern, dass es nochmal zu einer solchen Situation kommt. Welche Aspekte kannst du üben? Wie können kleine Schritte dahin aussehen?
So verhinderst du, dass diese Situationen immer und immer wieder auftreten.
Willst du noch mehr für dich und dein Pferd lernen?
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