Kennst du das Gefühl, dass dein Pferd sich unter dir festmacht, nicht mehr flüssig über den Rücken schwingt, den Hals nicht fallen lassen kann und nicht so recht das passende Arbeitstempo gehen kann?
Du weißt, dass dein Sitz großen Einfluss hat und achtest darauf, weich in der Hand zu bleiben, ruhig bis in den lockeren Bauch zu atmen und deine Beine zu entspannen, um nicht zu klemmen. Aber so richtig mag der Knoten sich nicht lösen.
Die Wahrheit ist: Ein Reiter, der alle Muskeln entspannt, behindert das Pferd mehr, als ihm zu helfen!
Zu viel Entspannung beim Reiter bedeutet mehr Last für das Pferd
Grundsätzlich lässt sich das ganz gut mit dem Vergleich zu einem Kleinkind – oder einer Katze – erklären: Trägst du ein schlafendes Kleinkind, fühlt es sich doppelt so schwer an wie wenn es wach ist. Dabei hat sich sein Gewicht ja nicht geändert.
Aber der komplett fehlende Muskeltonus lässt es um ein Vielfaches schwerer wirken.
Ähnlich geht es dem Pferd mit einem Reiter, der im Sattel so entspannt sitzt wie am Wochenende auf der Couch. Ein grundlegendes Maß an Tonus – keine Verspannung! – ist also nötig, um für das Pferd eine leicht zu tragende Last sein zu können.
Auf die Körperteile, die direkten Kontakt zum Pferd haben, trifft das in besonderem Maße zu.
Wenn die Beine des Reiters nur passiv herunterhängen und die Knie keinen Kontakt zum Sattel haben, kommt das Reitergewicht nur über die Fläche des Beckens beim Pferd an.
Liegen die Oberschenkel vom Becken bis zum Knie dagegen satt an – also mit vollem Kontakt, aber ohne zu pressen –, verteilt sich das Gewicht des Reiters zusätzlich seitlich über die Rippen, also insgesamt über mehr Fläche.
Dadurch kommt weniger Gewicht, also weniger Druck, auf die Mitte des Pferderückens.
Das Pferd kann den Brustkorb besser anheben und kommt zum Loslassen.
Netter Nebeneffekt für den Reiter:
Mehr Kontaktfläche zwischen Mensch und Pferd macht auch einen sichereren Sitz – man fühlt sich wie ‚sanft an den Sattel geklebt‘ und hat weniger Sorge, beim nächsten unerwarteten Hüpfer neben dem Pferd zu landen.



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Wie erreichst du als Reiter die korrekte Beinlage?
Lege sie aus den Hüftgelenken heraus x-beinig an den Sattel, sodass die Innenseite der Oberschenkel vom Becken bis zum Knie satten Kontakt hat. Die Ferse kommt dadurch weg vom Pferd, die Fußspitze zeigt weniger nach außen und mehr nach vorn.
Denke dann beim Reiten mehr an Knien statt an Sitzen, als würdest auf einem Kniestuhl sitzen. So stellst du sicher, dass dein Gewicht nicht wieder voll übers Becken aufs Pferd sacken kann. Deine Oberschenkelvorderseiten, die Quadrizepsmuskulatur, muss dabei hart arbeiten – das kann schonmal Muskelkater verursachen.
Achte dann beim Reiten auf zwei Dinge:
Oberschenkel haben durchweg Kontakt zum Sattel (nicht nur die Knie)
beobachten, wie dein Gewicht im Sattel etwas leichter wird, wenn du so sitzt (ohne dass du den Kontakt zum Sattel verlierst und dich heraushebst)


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