Zu viel Biegung schwächt den Rücken

Diese Aussage verwirrt dich?
Schließlich wird doch in vielen, gerade alternativen, Ausbildungsmethoden viel Wert auf die seitliche Biegung im Pferd gelegt?

Stärkere Biegung kann durchaus dazu führen, dass ein Pferd mehr loslässt und sich deswegen weicher und lockerer anfühlt. Auf Dauer erreicht man damit aber keinen stabilen Rumpftrageapparat – im Gegenteil, er wird dadurch sogar verhindert.

Warum ist zu viel Biegung schlecht für den Pferderücken?

Ein Großteil der Muskulatur am Oberhals ist paarig angeordnet – es gibt jeweils einen links- und einen rechtsseitigen Part.

Diese Muskelpaare arbeiten im Wesentlichen auf zwei Arten:

  1. gemeinsam – d.h. sie kontrahieren synchron und helfen damit dabei, den Rumpf anzuheben.

  2. einzeln – d.h. einer kontrahiert, während der andere sich verlängert. Dadurch biegt sich der Hals zur Seite des arbeitenden, kontrahierten Muskels.

Bedeutet im Klartext: Entweder Halsbiegung oder Rumpf anheben. Das spiegelt sich auch im Spruch ‚Ein Pferd trägt seinen Reiter mit dem Hals‘ (also der Halsmuskulatur) wider.

Für die heutigen überbeweglichen Pferde, insbesondere die mit ECVM-Befunden, ist es nochmal wichtiger, den Hals sehr gerade zu halten, wenn sie stabil und tragfähig – und damit gesund – erhalten werden sollen.

Korrekte Biegung im weiteren Verlauf der Ausbildung

entsteht dann übrigens aus der Rotation des Brustkorbs und ist viel weniger, als oft vermutet wird. Je höher der Brustkorb, desto geringer die Rotation – im Umkehrschluss heißt das: Je mehr Rotation im Brustkorb, desto weniger kann dieser angehoben sein.
Auch in der korrekten Biegung muss also die Halsbasis – der Bereich direkt vor der Schulter – stabil und gerade bleiben.

Deswegen heißt es nach der klassischen Reitlehre, man dürfe in der korrekten Stellung und Biegung maximal das innere Pferdeauge schimmern sehen.

Hast du ein instabiles, vielleicht sogar trageerschöpftes Pferd, fährst du grundsätzlich besser damit, erstmal kaum auf Biegung zu achten, sondern den Pferdehals möglichst gerade zu halten. Nicht nur in Übergängen, sondern auch in Wendungen!

Zuviel Biegung - das Pferd knickt vor der Schulter mit dem Hals ab. Der Hals befindet sich nicht mehr zwischen den (imaginär nach vorn verlängerten) Schulterblättern.
Korrekte Biegung im Schulterherein (bei sehr geringem Versammlungs- und damit Aufrichtungsgrad. Daher der verhältnismäßig lange Rahmen). Mehr Biegung sollte ein Pferd nicht zeigen!

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