Das ideale Arbeitstempo für dich und dein Pferd

Das ideale Arbeitstempo

  • Du möchtest dein Pferd im Trab trainieren, vielleicht, um die Ausdauer zu verbessern, die Hinterhand oder die Rumpfträger zu kräftigen, und dein Pferd ist den Großteil der Zeit zu eilig, zu angespannt und zu gestresst unterwegs.
  • Du kommst mit den Hilfen nicht recht durch und wenn dein Pferd dann reagiert, dann oft zu stark: So pariert es fast durch, wenn du es nur etwas ruhiger traben möchtest, und treibst du dann wieder nach, schießt es viel zu heftig wieder los.
  • Deine bisherigen Versuche, mehr Ruhe in dein Pferd zu bekommen – durch Stangenarbeit, vermehrte Biegung oder häufigere Linienwechsel – waren bisher nicht nachhaltig von Erfolg gekrönt: Sofern es sich innerhalb der Übung überhaupt etwas entspannt hat, war der Effekt wenige Sekunden später beziehungsweise bei der nächsten Ablenkung gleich wieder vorbei.

Wenn du dich und dein Pferd hier wiederfindest, hast du sicher bereits gemerkt, dass dieser Zustand deines Pferdes einem konzentrierten Training und insbesondere dem Erreichen der Losgelassenheit komplett entgegensteht.
Dabei sind das doch genau die Dinge, die deinem Pferd guttun und euch langfristig voranbringen würden.

Im für sich idealen Trabtempo, dem sogenannten Arbeitstrab, kann ein Pferd Takt und Tempo ohne vermehrte Anstrengung, wie sie später beim Erarbeiten von vermehrter Biegung, verschiedenen Tempi oder Lektionen wie Seitengängen erstmal nötig sein wird, halten. 

Es befindet sich in einem guten Grundgleichgewicht und kann deswegen in der Oberlinie loslassen – die ideale Voraussetzung für die weitere Ausbildung.
Gleichzeitig hat das losgelassene Gehen auch aus gesundheitlicher Sicht große Vorteile, denn dauerhaft angespanntes Gehen schränkt die Atmung ein, erhöht den Stresslevel des Pferdes und beeinträchtigt die Funktion von Gehirn, Immunsystem und Verdauung – um nur einige zu nennen.

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Das Arbeitstempo ist also Grundvoraussetzung pferdegerechter Ausbildung!

 

Allerdings hast du ja bereits gemerkt, dass es nicht ausreicht, einfach abzuwarten, bis das Pferd von allein das passende Tempo gefunden hat.

Was also tun, um es gemeinsam stressfrei zu erarbeiten?

Um insbesondere den zu starken Reaktionen deines Pferdes zu begegnen, ist es wichtig, Nuancen in Hilfengebung und Reaktion zu finden.

Lass uns hierfür eine Skala von 0 bis 10 zu Hilfe nehmen:
Bei der Arbeit im Trab wäre die Zahl 0 die niedrigere Gangart, also Schritt, und 10 die höhere Gangart, Galopp.
Unser angestrebtes Tempo, der Arbeitstrab, ist die 5.

Du beginnst, indem du das Tempo deines Pferdes erst einmal ständig innerhalb dieser Skala einordnest: Bei jedem Tritt, in jeder Sekunde solltest du eine Zahl zwischen 0 und 10 benennen können.

Eine Zirkelrunde könnte also in deinem Kopf folgendermaßen aussehen:
6 – 6 – 4 – 3 – 5 – 6 – 7 – 7 – 6

oder an einem spritzigeren Tag eher so:
8 – 9 – 7 – 8 – 2 – 8 – 6 – 3 – 8

Diese stetige und genaue Beobachtung erfordert einiges an Konzentration und Übung. Sie ist aber notwendig, denn darauf baut anschließend die Abstimmung deiner Hilfen auf: Bei jedem Tritt, in jeder Sekunde gibst du eine Hilfe, die dein Pferd von seiner aktuellen Zahl näher in Richtung der angestrebten 5 bringt.

Rennt es also in einem relativ hektischen Tempo von 8, solltest du sanft und ruhig parierend einwirken. Reagiert es, indem es sofort auf 1 herunterschaltet und fast durchpariert, ist sofort eine freundlich treibende Erinnerung notwendig.

Beispiel_unter_5_-_zu_niedrig_2
Hier ist das Tempo unter 5 und damit zu niedrig.
Hier ist das Tempo auch noch zu gering.
Beispiel_5_-_ideales_Tempo
Ideales Tempo gefunden!
Auch das ist noch das perfekte Tempo.
Beispiel_über_5_-_zu_hoch
Hier ein Beispiel für zu hohes Tempo über 5
Beispiel_über_5_-_zu_hoch_2
Hier ist das Pferd auch noch zu schnell.

Jede Reaktion deines Pferdes ist gleichzeitig Feedback für dich:

War meine Hilfe ausreichend oder muss ich beim nächsten Mal etwas deutlicher einwirken, um eine Reaktion zu bekommen? War meine Hilfe zu stark und ich sollte beim nächsten Mal probieren, etwas weniger zu tun, damit die Reaktion dichter an der 5 stattfindet?

Achte darauf, nie zu abrupt oder zu heftig einzuwirken, denn dein Pferd wird darauf ebenfalls zu stark reagieren und anschließend zu weit auf der anderen Seite der 5 landen, d.h. zu deutlich bremsen oder aus dem zu langsamen Tempo sofort ins Eilen kommen.

Treibende Hilfen kannst du gern animierend mit etwas erhöhter Energie unterstützen, parierende Hilfen dagegen eher beruhigend ausführen.

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