Kategorie: Allgemein

2 weitere Gründe fürs Rempeln und was du tun kannst (Teil 2)

Im letzten Artikel haben wir uns mögliche Ursachen und Lösungen für rempelnde Pferde angeschaut, die ihren Grund auf der mentalen Ebene im Pferd haben.

In Teil 2 möchte ich jetzt noch auf körperliche Ursachen eingehen, denn auch diese kommen oft genug vor.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Grund Nr. 4: Dein Pferd verliert die Balance, der Rempler geschieht aus Versehen.

Dabei muss es gar nicht mal in unwegsamem Gelände stolpern, sondern kann auch bei der Bodenarbeit auf dem ebenen Reitplatz mit einer Anforderung kurzzeitig überfordert sein.

Was tun?

Diese Rempler geschehen oft in Zusammenhang mit einer konkreten Anforderung wie beispielsweise
eine Wendung in eine bestimmte Richtung, der Wechsel in eine höhere Gangart auf einer Hand oder immer, wenn ich auf einer bestimmten Seite neben dem Pferd gehe.
Klar, Pferde haben 4 Beine und klar, sie kommen grundsätzlich um alle Kurven und können alle Gangarten gehen. Dennoch ist das Gleichgewicht eine fragile Geschichte, zumal mit den konkreten Anforderungen, die wir oft stellen. In der Ausbildung unterschätzen wir noch zu oft, wie schnell ein Pferd mit etwas überfordert sein kann und dann eben wirklich das Gefühl hat, seine Balance zu verlieren.
Es muss dabei nicht zwingend zu einem Rempler kommen. Manche Pferde führen dann die Anforderung einfach nicht aus, bleiben stehen, schießen los, werden fest oder drohen.

Zugrunde liegt dem Rempler in diesem Kontext in der Regel die Schiefe der Pferde. Manche Pferde drücken zur händigen Seite hin, andere wiederum kippen zur hohlen Seite hin.
Es gilt also, herauszufinden, welcher Aspekt der Schiefe das Problem verursacht und wie du dein Pferd damit besser unterstützen kannst. Eventuell ist es nötig, vorübergehend Anforderungen etwas herunterzuschrauben, bis dein Pferd sich besser gerade und stabil halten kann.
Dabei kann und sollte dir deine Trainerin auch helfen können.

 

Grund Nr. 5: Dein Pferd hat aufgrund eines niedrigen Tonus eine schlechte Propriozeption und deswegen kein klares Gefühl für seine eigenen Körpergrenzen.

Das kann dazu führen, dass es entweder zu spät merkt, wann ihr aneinander geraten würdet, oder dass es aktiv den Kontakt sucht, um eine externe Rückmeldung zu bekommen, wo der eigene Körper denn nun aufhört.

Was tun?

Ähnlich wie bei Grund Nr. 2 (siehe Teil 1) sind hier Berührungen am hilfreichsten. Da unsere Arme nur eine begrenzte Länge haben, empfehle ich die Nutzung einer Gerte. Sinnvoll ist es, wenn du dein Pferd immer wieder an verschiedenen Stellen seines Körpers abstreichst, damit es möglichst seinen ganzen Körper wahrnehmen kann.
Unter Umständen musst du selbst auf entspannten Spaziergängen viel mit deiner Körperspannung arbeiten, um deinem Pferd zu helfen, sich mehr und mehr selbst zu tragen und seinen Faszientonus zu erhöhen.
Mit fortschreitender Ausbildung sollte dieses Thema immer besser werden – selbst wenn du den Rest des Pferdelebens stets ein Auge auf diesen Aspekt haben musst, weil dein Pferd dazu genetisch veranlagt ist.

Ein abschließendes Wort

Vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich während der Analyse all dieser verschiedenen Rempelszenarien kein einziges Mal von mangelndem Respekt gesprochen habe. Das ist Absicht, denn die Pferde wollen uns eigentlich alles Recht machen.
Gleichzeitig können sie sich auch nur durch ihr Verhalten äußern, wenn sie etwas  nicht verstanden haben oder nicht umsetzen können.
Vergiss also nie: Wir sind dafür verantwortlich, in welche Situationen wir unsere Pferde bringen, wie wir sie darauf vorbereiten und währenddessen mit ihnen umgehen.
Die Pferde müssen nur eins: Pferd sein.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Willst du noch mehr für dich und dein Pferd lernen?

Dann stöbere noch ein bisschen durch meine anderen Beiträge

Vom Groben zum Feinen!?

Bestimmt ist dir die Aussage schon einmal untergekommen: Wir kommen in der Pferdeausbildung vom Groben zum Feinen. In der Regel wird sie als Begründung dafür

Weiterlesen »

3 Gründe, warum dein Pferd rempelt und was du dagegen tun kannst (Teil 1)

Du führst dein Pferd von A nach B, auf bekannter Strecke, und da kommt er wieder, der Moment in dem du innerlich die Augen verdrehst oder dich fragst, was das jetzt schon wieder soll: Dein Pferd rempelt.
Vielleicht ist deine erste Reaktion Unsicherheit, denn einem kräftigen Rempler von 600kg hat dein Körper wenig entgegenzusetzen. Vielleicht hast du Sorge, dass du dein Pferd dann nicht mehr halten kannst und es sich allein auf den Heimweg macht.

Oder ihr habt im Gelände keine Probleme, aber auf dem Reitplatz, bei der Bodenarbeit, kommt dir dein Pferd auf einer Hand immer näher. Und das nervt dich, schließlich ist es dir lieber, immer etwas Abstand zwischen euch zu haben. Außerdem ist Geraderichtung für die Gesunderhaltung wichtig und dafür muss ein Pferd die Linie halten lernen – du willst doch auch nur, dass es deinem Pferd lange gut geht!

Situationen, in denen Pferde rempeln, und Gründe, weswegen sie es tun, gibt es verschiedene.
Auf ein einige davon möchte ich in diesem (und dem folgenden) Blogbeitrag eingehen, um dir dabei zu helfen, damit konstruktiv umzugehen.

Die Gründe können sowohl mental als auch körperlich sein. Im ersten Artikel befassen wir uns mit denen mentaler Natur.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Grund Nr. 1: Dein Pferd hat Angst vor einer konkreten Gefahr.

Vor dieser möchte es flüchten oder zumindest den Abstand dazu vergrößern. Da, wo es deswegen hin will, bist du aber.

Was tun?

Zunächst ist es wichtig, anzuerkennen, dass das Pferd nicht zum Ziel hat, dich zu bedrängen, sondern nur einer wahrgenommenen Gefahr zu entkommen. Das bekommst du am besten mit, wenn du im Alltag mit dem Pferd immer aufmerksam bist, weil du dann sowohl mehr Außenreize als auch die kleineren Signale deines Pferdes frühzeitig bemerken kannst.
Dann gilt es abzuwägen, wie du die Situation für alle – dich, dein Pferd und andere Verkehrsteilnehmer – am sichersten überwinden kannst. Wenn der Platz dafür vorhanden ist, kannst du die Seite wechseln und dich so zwischen Pferd und Gefahrenobjekt bringen. Das allein macht viele Pferde schon ruhiger. Aber selbst, wenn das nicht der Fall sein sollte, wird dein Pferd dann von dir weg und nicht in dich hinein springen.
Wenn die Situation diese Lösung nicht erlaubt – vielleicht, weil ihr euch an einer gut befahrenen Straße befindet –, musst du die Energie deines Pferdes nach vorn umlenken und ihm dabei helfen, zügig, aber nicht rennend, der Gefahr zu entkommen. Je nach Pferd ist es sinnvoller, es in Ruhe schauen zu lassen, ehe ihr weitergeht, oder aber lieber in Bewegung zu bleiben, bis ausreichend Abstand zur empfundenen Gefahr hergestellt ist und dein Pferd sich wieder entspannen kann.

In allen Szenarien ist es aber deine Aufgabe, den Überblick zu behalten und deinem Pferd zu helfen.

Grund Nr. 2: Dein Pferd fühlt sich generell unsicher, ohne eine einzelne, konkrete Gefahr im Blick zu haben.

Es lässt sich zwar von dir wegschicken, kommt aber immer wieder sehr dicht – zu dicht – an dich heran.

Was tun?

Im Gegensatz zu Szenario 1 befindet sich dein Pferd hier nicht innerlich auf der Flucht, sondern sucht aktiv den Kontakt zu dir, um sich beruhigen zu können. Das tun Pferde auch untereinander auf verschiedene Arten: So kann es sein, dass das erfahrenere Pferd das unsicherere sanft mit der Nase anstupst. Oder das unsichere Pferd hält seine Nase an die Flanke des ruhigeren Kumpels. Ebenso wie die zwei Varianten habe ich es auch schon erlebt, dass sich ein unsicheres Pferd sicherer fühlte, wenn es dauerhaft Bauch an Bauch Kontakt zum erfahrenen Pferd hatte.
Bist du jetzt allein mit deinem Pferd unterwegs, bist du auch der einzige, bei dem es Körperkontakt suchen kann.
Probiere also aus, welche Berührungen ihm helfen. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus können das sein:

  • Regelmäßig sanftes Berühren der Pferdenase mit dem Handrücken

  • Dauerhaftes Anlegen oder Streicheln einer Hand am Pferdehals

  • Abstreichen des Pferdekörpers mit der Gerte: An Brust, Beinen, Bauch, Rücken oder Kruppe.

Manche Pferde mögen eine bestimmte Stelle, andere brauchen den Wechsel.

Gern kannst du das Ganze auch mit deiner Stimme – in einem ruhigen, tiefen Tonfall – unterstützen.

Ich hatte einmal einen unsicheren Wallach bei Sturm an der Longe, der sich sichtlich beruhigte, als ich ihm die Longierpeitsche (in Trab und Galopp) an den Bauch drückte und ihm, den Wind übertönend, beruhigende Worte zubrüllte

Übrigens haben die wenigsten Pferde ein Problem mit der Berührung durch die Gerte, wenn deine Intention dahinter klar ist.

Hast du ein erfahrenes, ruhiges zweites Pferd dabei, dann erlaube den beiden auch regelmäßigen Körperkontakt, wenn sie diesen suchen.
Und nicht zuletzt ist es natürlich auch deine Aufgabe, abzuwägen, was du deinem Pferd heute zumuten kannst, ohne dass es sich komplett von der Situation überwältigt fühlt. Dazu ist es immer mal nötig, den Tagesplan über den Haufen zu werfen.

Grund Nr. 3: Dein Pferd ist so stark abgelenkt, dass es dich nicht mehr wahrnimmt.

Dabei ist es erst einmal auch egal, ob die Ablenkung positiv oder negativ ist. Wenn es Angst hat oder unsicher ist, kannst du natürlich auf die Punkte 1 und 2 zurückgreifen.

Was tun?

Wenn es sich um ein reines Konzentrationsproblem handelt, solltest du zum einen dafür sorgen, die Aufmerksamkeit deines Pferdes wiederzubekommen. Du kannst es ansprechen, berühren oder kleinere Anfragen wie ‚Kannst du bitte weitergehen‘, ‚Kannst du den Kopf senken‘, ‚Kannst du bitte langsamer gehen‘ o.ä. stellen, bis dein Pferd dich wieder wahrnimmt.

Zusätzlich dazu ist es sinnvoll, das Thema Konzentration auch im Alltag zu beobachten.
Kann sich dein Pferd auf dem Reitplatz ein paar Minuten auf euer Tun konzentrieren oder lässt es sich von jeder Kleinigkeit ablenken?
Wenn es sich auch da schon ständig ablenken lässt, kann euch der Fokus auf den Takt helfen, seine Konzentrationsfähigkeit zu verbessern.

Außerdem solltest du auf dem Platz genauso wie im Gelände auch in einfachen, entspannten Momenten mit deinem Pferd im Gespräch bleiben. Das tust du, indem du immer wieder kleine Anfragen stellst und auf seine Reaktionen achtest. Das können Unterschiede im Tempo, der Linie oder der Atmung und Körperspannung sein – je nachdem, was ihr aktuell könnt.

Dabei geht es nicht so sehr darum, dass die Reaktion des Pferdes perfekt ist, sondern dass überhaupt eine kommt.
Denn es kann durchaus sein, dass dein Pferd ganz entspannt vor sich hin läuft, aber geistig schon nicht mehr anwesend ist. Kommt dazu dann aus irgendeinem Grund mehr Anspannung ins Pferd, hast du erstmal wenig Einwirkungsmöglichkeit. Bemerkst du dagegen die Abwesenheit deines Pferdes schon im entspannten Zustand, kannst du ihm dabei helfen, gedanklich wieder mit dir ins Hier und Jetzt zu kommen. Und wenn es da ist, wird es auch unter Ablenkung oder erhöhter Anspannung noch auf dich reagieren.

Im zweiten Teil schauen wir dann noch auf mögliche körperliche Ursachen und wie du mit diesen umgehen kannst.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Willst du noch mehr für dich und dein Pferd lernen?

Dann stöbere noch ein bisschen durch meine anderen Beiträge

Vom Groben zum Feinen!?

Bestimmt ist dir die Aussage schon einmal untergekommen: Wir kommen in der Pferdeausbildung vom Groben zum Feinen. In der Regel wird sie als Begründung dafür

Weiterlesen »

Was du tun kannst, wenn dein Pferd keine Freude am Training hat

Du steckst in einem Dilemma: Dein Pferd hat scheinbar keine Freude an gymnastizierender Arbeit. Im Gelände, bei der Freiarbeit oder in einem anderen Setting macht es motiviert mit, sobald es aber an ‚ernsthafte‘ Arbeit geht, ist davon nichts mehr zu spüren. Gleichzeitig weißt du, dass Training wichtig ist, damit dein Pferd langfristig tragfähig und gesund bleibt.

Musst du dich jetzt entscheiden: Entweder ein langfristig gesundes Pferd oder eine gute Beziehung zwischen euch?

Auch wenn es sich wie ein Entweder-Oder anfühlt, die Antwort darauf ist: Nein, es ist beides zusammen möglich!

Und die Lösung ist verhältnismäßig simpel, denn die Ursache liegt in der Regel in nur einem Problem: Der Diskrepanz zwischen deinen Erwartungen und dem aktuellen Können deines Pferdes.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Perfekt unperfekt

Wir Menschen tappen gern in die Falle des Perfektionismus. Es ist erst gut, wenn es perfekt ist.

Aufs Pferd übertragen also: Erst, wenn mein Pferd sich 24/7 geradegerichtet und mit angehobenem Brustkorb ‚in Haltung‘ bewegt, ist es gesund. Erst, wenn mein Pferd piaffieren oder fast auf der Stelle galoppieren kann, ist es gesund.

Deswegen versuchen wir dann beispielsweise ein Pferd, welches noch Schwierigkeiten dabei hat, in Wendungen den Takt zu halten, in Übergängen gerade zu bleiben und im Trab im Rücken loszulassen, möglichst schnell in Richtung Aufrichtung und Versammlung zu bringen und auf keinen Fall Bewegung ohne angehobene Vorhand zuzulassen – schließlich soll es ja gesund bleiben!

Währenddessen ist das Pferd leider zunehmend überfordert, weil es die Anforderungen noch gar nicht erfüllen kann. Diese Dynamik führt früher oder später zu sinkender Motivation, bis hin zur Verweigerung jeglicher gymnastizierender Arbeit vonseiten des Pferdes.

Genau wie im Umgang mit Mitmenschen dürfen wir auch bei den Pferden nie vergessen:
Wahr ist nicht, was A sagt, sondern was B versteht.

Egal, wie gut deine Intentionen bezüglich der Trainingsanforderungen sind – wenn dein Pferd sie nicht versteht oder damit überfordert ist, sind die Anforderungen in diesem Moment unpassend.

Fortschritt in kleinen Schritten

Dazu kommt folgende Wahrheit: Wir überschätzen, was wir an einem Tag erreichen können und unterschätzen, was wir in einem Jahr erreichen können.

Fortschritt findet in kleineren Schritten statt als wir oft erwarten. Innerhalb einer einzelnen Trainingseinheit werden selten große Sprünge gemacht. Das ist auch gut so, wenn man zum Beispiel bedenkt, dass Faszien 6-12 Monate brauchen, um sich an veränderte Belastung anzupassen. Das gilt auch für ‚verbesserte‘ oder ‚gesündere‘ Belastung!

Und, zuletzt noch: Gesund ist ein Körper vor allem dann, wenn er variantenreich genutzt werden kann. Wenn er sich kraftvoll aufrichten und genauso tiefenentspannt hängen lassen kann. Wenn er entspannt joggen und genauso kurzzeitig sprinten kann. Wenn er die Gelenke beugen aber auch maximal strecken kann. Wenn er über den Baumstamm steigen genauso wie springen kann.

Nicht so gesund ist dagegen ein Körper, der 24/7 in einer Haltung unterwegs ist – egal, wie gerade und aufgerichtet er das tut. Das ist vergleichbar mit einem Bodybuilder, der vor lauter Muskelmasse nicht mehr seine eigenen Schuhe binden kann.

Hier siehst du zwei Pferde, deren Training von mir begleitet wurde, jeweils vor und nach der Arbeit mit mir. Auch hier gilt: mit kleinen, kontinuierlichen Fortschritten Richtung Ziel.

So, mit all dem Wissen im Hintergrund, was bedeutet das für euren Alltag?

Folgende Dinge solltest du tun, um mit deinem Pferd in der gymnastizierenden Arbeit wieder zusammen zu finden:

#1: Finde den kleinsten gemeinsamen Nenner.

In jeder Einheit, bei jeder Anforderung, finde erst einmal heraus, was dein Pferd umsetzen oder worauf es reagieren kann. Das ist ganz oft wesentlich weniger als gedacht, aber für dein Pferd ist es wichtig, dort abgeholt zu werden, wo es gerade IST anstatt dort, wo du es gern hättest.

#2: Strebe ‚-er‘ an:

Statt dich erst über ‚gerade‘ zu freuen, freue dich über ‚gerad-er‘. Statt tragfähig tragfähig-er. Statt fleißig fleißig-er. Statt locker locker-er.
… du verstehst, worauf ich hinaus möchte.

#3: Bleibe kontinuierlich dran, über einen längeren Zeitraum.

In dem Wissen, dass innerhalb eines Tages sehr wenig, über die Monate hinweg aber sehr viel Veränderung möglich ist.

Vergiss nicht: Entwicklung ist wichtiger als Vollendung.

Und jetzt wünsche ich dir viel Freude bei der Umsetzung mit deinem Pferd!

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Willst du noch mehr für dich und dein Pferd lernen?

Dann stöbere noch ein bisschen durch meine anderen Beiträge

Vom Groben zum Feinen!?

Bestimmt ist dir die Aussage schon einmal untergekommen: Wir kommen in der Pferdeausbildung vom Groben zum Feinen. In der Regel wird sie als Begründung dafür

Weiterlesen »

Hilfe, Hausaufgaben!

Gehörst du zu den Pferdebesitzerinnen, die sich zwar weiterbilden und –entwickeln wollen, sich gleichzeitig aber schnell selbst unter Druck setzen? Die einerseits froh um Unterstützung von außen sind, andererseits aber fürchten, dass sie eine Regelmäßigkeit noch mehr stresst?

Dann begrüße mit mir deinen Albtraum: Hallo Hausaufgaben.

Nun haben kein Trainer und keine Reitlehrerin, die diesen Namen verdienen, zum Ziel, dir einen Albtraum aufzudrücken oder dich so stark unter Druck zu setzen, dass es dich komplett an der Entwicklung hindert und jegliche Motivation erstickt wird.

Lass mich dir in diesem Blogartikel zeigen, woher deine Reaktion kommen könnte und wie du Hausaufgaben konstruktiv nutzen kannst, anstatt sie vor allem als eine weitere Deadline auf deiner ohnehin zu langen To-Do-Liste zu empfinden.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Das Problem mit den Hausaufgaben

Klassische Hausaufgaben kennen wir alle vorrangig von einem Ort, der Schule.
Während der Schulzeit hatte jede Hausaufgabe eine festgesetzte Deadline und wurde nach dem Vorhandensein bzw. der Anzahl ihrer Fehler bewertet. Du musstest also dafür sorgen, die Fristen einzuhalten und selbständig ein möglichst fehlerfreies Ergebnis zu erzeugen. Dieses Ergebnis hatte Konsequenzen: Die Auswirkung der Benotung auf das nächste Zeugnis, die Reaktion von Lehrkräften oder Eltern, vielleicht sogar auf deine Möglichkeiten nach Abschluss der Schule.

Hier ist eine gute Nachricht für dich: Auch wenn du mit deinem Pferd noch lernst und übst – du bist nicht mehr in der Schule!

Die Ausbildung von Pferd und Reiter ist keine Checkliste an Punkten, die mechanisch abgehakt werden müssen und es geht ebenso wenig darum, möglichst schnell möglichst viele Inhalte in dein System zu stopfen.
Sondern sie ist ein Prozess. Ein Weg, den ihr gemeinsam geht. Ziel dieses Weges ist ein harmonisches, pferdegerechtes Miteinander und ein gesundes, verlässliches Pferd. Innerhalb eines für euch passenden Zeitrahmens (Nicht: ‚Bis zum Ende des Schuljahres!‘) und in der Regel mit kleineren, individuellen Zwischenzielen.
Aufgabe deiner Ausbilderin ist es, euch auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen.
Allerdings ist sie nicht jeden Tag dabei und hat außerdem zum Ziel, euch in diesem Prozess immer selbständiger werden zu lassen.

Deswegen haben Hausaufgaben in diesem Kontext die Funktion, euch auf den Schritten und Wegabschnitten zu unterstützen, die ihr zwischen den Unterrichtsterminen allein geht.

Hausaufgaben sagen dir also:

  • Lege beim Üben deinen Fokus vor allem hierauf.

  • Denke daran, in diesem Moment auf jenes Detail zu achten.

  • Übe, in diesem Aspekt besser zu werden.

  • Finde in dieser Übung mehr über die Reaktion deines Pferdes oder deines eigenen Körpers heraus.

  • Vergiss nicht, hieran zu denken.

  • Falls eine Reaktion so ausfällt, mache dieses. Fällt sie so aus, mache jenes.

Hausaufgaben dienen dir als Erinnerung und als Orientierung, um die Zeit ohne fachlich kompetente Unterstützung zu überbrücken und die eigenen Fähigkeiten weiter zu verbessern.

Beim nächsten Termin überprüft deine Ausbilderin dann eure Fortschritte, korrigiert gegebenenfalls Einzelheiten – damit der Weg weiterhin in die richtige Richtung geht – und gibt dir neuen Input für die nächsten Schritte mit.

Da sie selbst auch ein Mensch ist, weiß sie, dass zwischen zwei Unterrichten manchmal nur wenige kleine Schritte und ein andermal mehrere größere Schritte möglich sind.

Und in ganz verfahrenen Situationen, wenn du merkst, selbst die kleinsten Schritte fallen dir schwer: Sprich mit ihr, damit sie dich dabei unterstützen kann, auch unter herausfordernden Umständen Ziel und Weg nicht aus dem Blick zu verlieren.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Willst du noch mehr für dich und dein Pferd lernen?

Dann stöbere noch ein bisschen durch meine anderen Beiträge

Vom Groben zum Feinen!?

Bestimmt ist dir die Aussage schon einmal untergekommen: Wir kommen in der Pferdeausbildung vom Groben zum Feinen. In der Regel wird sie als Begründung dafür

Weiterlesen »

So findest du das richtige Pensum für dein altes Pferd

Früher oder später kommt jeder Pferdebesitzer an diesen Punkt, an dem er der Tatsache ins Auge blicken muss: Mein Pferd wird alt. 

Vielleicht sind es die ersten weißen Haare am Kopf, etwas weniger Beweglichkeit an kalt-feuchten Tagen, Futter- oder Muskelzustand sind nicht mehr ganz so einfach zu erhalten oder auch erstmal nur der Fakt, dass das Alter deines Pferdes jetzt mit einer 2 beginnt.

In jedem Fall wird dir bewusst, dass sich in den nächsten Jahren einiges für euch ändern könnte und wird. Dein Pferd wird nicht für immer alles leisten können, gleichzeitig möchtest du aber auch dafür sorgen, dass es so lange wie möglich fit und gesund bleibt.

Das Pensum entsprechend anzupassen, ist anfangs nicht unbedingt einfach. Deswegen findest du in diesem Artikel eine Orientierung, die dir diesen Übergang erleichtert.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Wann ist mein Pferd alt?

Wirklich ‚alt‘ ist ein Pferd eigentlich erst, wenn sein Körper trotz passenden Trainings und angepasster Haltung und Fütterung nur noch schwer auf einem Niveau zu halten ist bzw. bei gleichem Pensum abbaut, obwohl es an sich gesund ist.

Das ist aus meiner Erfahrung heraus nicht vor 26 oder 27 Jahren der Fall. Bis dahin kann man die meisten Pferde noch normal arbeiten, d.h. Gleichgewicht und Qualität der Bewegung nochmal deutlich verbessern und auch deutlich Muskulatur aufbauen. Auch bei Befunden wie Arthrosen, Atemwegserkrankungen oder fehlenden Zähnen.
Hat ein Pferd in seinem Leben hohen Verschleiß erfahren – was nicht nur von den Anforderungen, sondern auch von seinem Typ abhängig ist –, kann es durchaus sein, dass dieser Punkt schon deutlich eher erreicht ist. In der Regel hat es dann auch bereits eine lange Liste an chronischen oder wiederkehrenden Befunden.

Wann und was muss ich anpassen?

Hast du nun ein Pferd, welches sich an diesem Punkt befindet, dann gilt in der täglichen Arbeit grundsätzlich erst einmal dasselbe wie bei allen anderen Pferd auch, nämlich: Herausfinden, wie der heutige Zustand ist, das Pferd dort abholen und dann langsam herantasten, wie weit die Anforderungen sich steigern lassen, ohne dass dein Pferd überfordert wird.

Behalte es dabei unbedingt auch am folgenden Tag im Blick. Selbst wenn es am gleichen Tag keine Anzeichen von Überforderung zeigt, am nächsten Tag aber steifer, abgelenkter oder auch sonst ‚weniger es selbst‘ ist, können diese Reaktionen ein Zeichen für Überforderung sein, die du unbedingt ernst nehmen solltest.

Habe außerdem immer auch ein Auge auf den Blick deines Pferdes: Ein ruhiges, waches und weiches Auge ist ein gutes Zeichen. Sollte der Blick irgendwann starrer, härter oder zurückgezogener werden, kann es nötig sein, das Pensum wieder anzupassen (es kann auch sein, dass dein Pferd Schmerzen hat, insbesondere bei sehr abrupten und deutlichen Änderungen!).

Mit aufmerksamer Beobachtung und etwas Probieren findest du so das passende Pensum, ohne Gefahr zu laufen, deinem Pferd blind das abzuverlangen, was im letzten Jahr noch problemlos möglich war, es jetzt vielleicht aber nicht mehr leisten kann.

Am besten lässt du dein Pferd regelmäßig vom Osteopathen deines Vertrauens durchchecken, der dich darauf hinweist, wenn du die Anforderungen anpassen musst.

So kannst du das Pensum anpassen:

  • Mehr Pausen innerhalb einer Einheiten, d.h. öfter oder länger Bewegung am langen oder hingegebenen Zügel, ggf. auch Pausen im Stand
  • Kraftarbeit innerhalb einer Einheit reduzieren, d.h. weniger Übergänge und Lektionen üben
  • Arbeitsphase innerhalb einer Einheit verkürzen
  • Schrittstrecken auf Ausritten absteigen und führen
  • Weniger Tage pro Woche reiten, dafür aber am Boden bewegen

Beim Longieren beispielsweise bewegt sich dein Pferd dennoch genauso viel, aber mit weniger Belastung.

Reiten ist auch mit alten Pferden möglich, so lange sie dafür tragfähig genug sind. Osteopath und Trainer sollten hier im Zweifelsfall klare Aussagen treffen können!
Mögliche Anzeichen schwindender Tragfähigkeit können sein:

  • Dein Pferd verliert Muskulatur und sieht kantiger aus.
  • Dein Pferd bewegt sich unter dem Sattel holperiger oder steifer, beginnt, zu stolpern oder fühlt sich instabiler an als du es von ihm gewöhnt bist.

Achtung: Geschwindigkeit ist KEIN Zeichen für Fitness!

In der Regel ist das Gegenteil der Fall. Wird ein Pferd unter dem Sattel immer deutlich schneller als ohne Reiter, deutet das auf mangelnde Balance und Kraft hin. Es rennt also regelrecht seinem Gleichgewicht hinterher. Anstatt die Schlussfolgerung zu ziehen, es würde sich ja noch gern bewegen, solltest du das Training auf Bodenarbeit verlegen.

Regeneration als wichtiger Trainingsbestandteil

Zum Erhalt von Fitness und Gesundheit gehört auch die Regeneration, weswegen es wichtig ist, auch die Haltungsbedingungen im Blick zu behalten.

Die Anforderungen eines Pferdes können sich mit zunehmendem Alter durchaus ändern. Pferde sollten immer ausreichend Platz und Ruhe haben, um dösen und schlafen zu können.

Angeschlagene Fessel-, Karpal- und / oder Sprunggelenke sind immer ein Zeichen, dass hier Anpassungsbedarf besteht: sei es, dass die Liegefläche dicker eingestreut werden muss, weil sich ein älteres Pferd im Ablegen nicht mehr so gut abfangen kann oder aber, dass andere Pferde zu viel Unruhe verbreiten, das Pferd sich zu wenig ablegen kann und dadurch eine sogenannte Pseudonarkolepsie entwickelt – also im Stand einschläft und dann hinfällt.

Insbesondere als Pensionspferdehalter, der auf die Zusammenstellung einer Herde in der Regel keinen Einfluss hat, kann es nötig sein, das älter werdende Pferd in eine ruhigere Herde umzustellen. Ein guter Stallbetreiber wird immer versuchen, im Rahmen seiner Möglichkeiten für jedes Pferd die passende Gruppe zu finden und gleichzeitig ständige Wechsel zu vermeiden.

Eine andere Möglichkeit wäre es, das Pferd täglich für mehrere Stunden in ein eigenes Abteil mit Unterstand, Fressmöglichkeit und vor allem Liegefläche abzutrennen, damit es dort zur Ruhe kommen kann.

Ein weiterer Punkt ist die Fütterung.

Mit zunehmendem Alter kann ein leichtfuttriges Pferd durchaus schwerfuttriger werden und benötigt dann entweder mehr Zugang zu Raufutter oder aber regelmäßiges Zufüttern. Verlass dich also nicht darauf, dass du dein Pferd inzwischen 18 Jahre lang kennst und weißt, wie es tickt, sondern bleib offen dafür, dass sich seine Bedürfnisse immer wieder ändern können.

Ziel des Trainings beim älteren Pferd

Im Laufe eines Pferdelebens ändert sich die Aufgabe des Trainings immer wieder:
Das junge Pferd wird an alles, was ihn in seinem Leben erwartet, gewöhnt und systematisch dafür vorbereitet und gekräftigt.

Im Laufe der weiteren Ausbildung werden die Ansprüche insbesondere an seinen Körper zunehmend gesteigert und sich je nach Vermögen des Pferdes und Zielen des Reiters auf bestimmte Disziplinen spezialisiert.

Mit einem älteren Pferd bewegen wir uns – auch wenn es durchaus noch 5 oder 10 Lebensjahre vor sich haben kann – nun auf das Ende dieses Zyklus zu. Der Fokus im Training liegt daher immer weniger auf einem Lernen, Vorankommen oder sonstigen Steigern der Anforderung, sondern vorrangig auf der Erhaltung seiner Fähigkeiten, insbesondere Kraft und Ausdauer. Das bedeutet nun nicht, dass ältere Pferde nichts mehr lernen können, aber übermäßiger Ehrgeiz ist hier definitiv nicht mehr angebracht.

Wie bei uns Menschen halten Bewegung und sportliche Betätigung auch Pferde länger fit und gesund.
Auch wenn du deine Ansprüche entsprechend der Möglichkeiten deines Pferdes also irgendwann zunehmend herunterfahren musst, solltet ihr dennoch weiterhin etwas tun.

Die eigenen Bedürfnisse zugunsten der Gesundheit des Pferdes zurückzustellen sind wir den Pferden als lebenden Wesen ohnehin bis zum Schluss schuldig.

Gibt es zu wenig Training?

Ältere und alte Pferde bauen in Trainingspausen in der Regel zunehmend schneller ab und brauchen deutlich länger, um dann wieder aufzubauen. Daher ist es übrigens sinnvoll, die Ausrüstung, inbesondere den Sattel, regelmäßig überprüfen zu lassen.

Eine hohe Priorität bei der Arbeit mit älteren Pferden sollte es also haben, für regelmäßige Bewegung zu sorgen und längere Pausen zu vermeiden.

Der größte Fehler, der mit Pferden über 20 gemacht werden kann, ist daher, ein Pferd, welches abgebaut hat (aufgrund von Unter- oder Überforderung, einer krankheits- oder verletzungsbedingten Pause, Haltungsänderung, …), mit den Gedanken ‚Der sieht nicht mehr so gut aus. Naja, ist ja auch schon alt jetzt, da kann man nix mehr machen, das ist halt so.‘ in Rente zu schicken.

Nicht nur tun wir der körperlichen Gesundheit der Pferde so keinen Gefallen, sondern auch ihrer Psyche: Die meisten Pferde möchten gern weiterhin wichtig sein, täglichen Kontakt zu ihrer Bezugsperson haben und im Rahmen ihrer Möglichkeiten körperlich und mental weiterhin gefordert werden.
Und wenn es zum Ende hin nur noch kurze Spaziergänge, ein paar Tricks mit dem Clicker und Massagen sind.

Was kann ich also mit meinem älteren Pferd nun noch tun?

  1. Auf jeden Fall regelmäßig dranbleiben, also mindestens 4x/ Woche, besser mehr.

  2. Pausentage im Schritt sind besser als gar nichts zu tun.

  3. In der Regel erstmal das weiter machen, was ihr bisher gemacht habt – sofern dein Pferd grundsätzlich fit genug dafür ist.

Dabei kannst du aber das Pensum reduzieren.

  • Handarbeit: löst, hält geschmeidig und beweglich, kann außerdem Stabilität erhalten.

  • Longieren: erhält die allgemeine Fitness, ergänzt die Handarbeit sehr gut.

  • Handpferdereiten: dein Pferd kommt trotzdem auch in höheren Gangarten noch mit ins Gelände, muss aber keinen Reiter mehr tragen.

  • Ausbildung junger bzw. unerfahrener Pferdemenschen:

Ältere Pferde sind in der Regel abgeklärter und Fehlern des Menschen gegenüber toleranter. Es bietet sich daher an, sich eine Pflegebeteiligung zu suchen, die unter deiner Aufsicht oder mithilfe deiner Trainerin Grundlagen gymnastizierender Bodenarbeit mit deinem erfahreneren Pferd erlernen kann. Die Gefahr der Überforderung deines Pferdes ist dabei in der Regel gering.

  • Ausbildung junger bzw. unerfahrener Pferde:

Da junge Pferde sehr gut und schnell lernen, wenn sie erleben, wie gelassen ein erfahrenes Pferd sich in derselben Situation verhält, sollte man sich das zunutze machen, wo es geht: Sei es im Gelände (so können Spaziergänge zu Ritten mit dem Jungpferd als Handpferd später zu Ritten auf dem Jüngeren mit dem dann älter gewordenen Senior werden), beim Kennenlernen von Hindernissen wie Wasser, Brücken etc., beim Verladen oder bei Ausflügen in fremde Umgebung.

Wie immer sollten die Anforderung dem angepasst werden, was beide Pferde realistisch leisten können.

Mit einem aufmerksamen Blick auf dein Pferd, dem Mut, Inhalte immer wieder neu zu ändern und anzupassen und der Offenheit für Einschätzungen von Fachleuten, die dein Pferd gut einschätzen können, hast du die besten Voraussetzungen, um eure gemeinsame Zeit bis an und über die 30 hinaus pferdegerecht zu gestalten.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Willst du noch mehr für dich und dein Pferd lernen?

Dann stöbere noch ein bisschen durch meine anderen Beiträge

Vom Groben zum Feinen!?

Bestimmt ist dir die Aussage schon einmal untergekommen: Wir kommen in der Pferdeausbildung vom Groben zum Feinen. In der Regel wird sie als Begründung dafür

Weiterlesen »

5 Tipps, wie du mehr aus den Übergängen herausholen kannst

Reitest du Übergänge nur im Unterricht und auch nur, weil die Reitlehrerin es halt verlangt?

Finden bei euch Übergänge nur nebenbei statt, weil ihr ja von einer in die nächste Gangart wechseln müsst, aber wie genau, darauf achtest du meistens weniger?

Oder sind Übergänge für dich ein großes Problem, weil es bei den anderen so leicht aussieht und bei dir und deinem Pferd einfach nicht recht klappen will?

Auch wenn es sich für dich gerade nicht so anfühlt, verspreche ich dir: Übergänge sind eine tolle Sache!

Sie erfüllen viele Zwecke und sind ein wichtiger Baustein einer pferdegerechten Ausbildung. Und das direkt von Anfang an, denn weder du noch dein Pferd müssen viel können, um sie schon zielführend nutzen zu können.
Auf dem grundlegendsten Level geht es erst einmal um ein Sicherheitsgefühl des Menschen (‚Ich habe Einfluss auf die Gangart‘) und die Aufmerksamkeit des Pferdes uns gegenüber.

Anschließend sind sie sowohl Test als auch Übung gleichermaßen: Sie zeigen uns, wie es um das Gleichgewicht des Pferdes steht und helfen ihm gleichzeitig, dieses zu verbessern.
Und je besser das Gleichgewicht, desto besser die Bemuskelung, desto mehr Gelassenheit, desto feiner und direkter die Reaktion auf meine Hilfen, desto tragfähiger, gerader und stabiler das Pferd.

Deswegen gebe ich dir in diesem Blogbeitrag 5 Tipps mit an die Hand, damit auch du und dein Pferd die Übergänge gewinnbringend anwenden könnt.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Keine Anhäufung gedankenloser Wiederholungen

Tipp #1: Jeder Übergang ist nur so gut wie seine Vorbereitung.

Achte darauf, dein Pferd nicht zu überfallen, sondern bereite es durch eine Anpassung von Tempo, Takt und Körperspannung entsprechend vor auf den Gangartenwechsel, den du vorhast.

Tipp #2: Bleibe im Übergang aufmerksam.

Ein durchlässiges, rittiges und fein an den Hilfen stehendes Pferd ist eines, was in jedem Moment auf jede Änderung reagiert. Das wiederum verlangt von uns, in jedem Moment ‚da‘ zu sein. Es reicht also nicht aus, die Hilfe für den Übergang zu geben und dann an die nächste Übung zu denken oder sich gedanklich auszuruhen. Sondern auch im Übergang solltest du aufmerksam bleiben, damit du ggf. reagieren kannst, wenn dein Pferd etwas noch nicht schafft.

Tipp #3: Was passiert hier eigentlich?‘

Ebenso gibt dir jeder Übergang – egal, wie gut oder schlecht er geklappt hat – Feedback, anhand dessen ihr immer besser werden könnt.
Du möchtest also möglichst genau mitbekommen, was dein Pferd vor und während des Übergangs tut:

  • Verschnellert es den Takt von allein zu sehr und wird dadurch fest?
  • Geht es zu früh aus und bremst deswegen zu stark?
  • Kippt es vermehrt auf eine Schulter?
  • Nimmt es deine Hilfen vorweg, weil ihr an derselben Stelle bereits dreimal den gleichen Übergang gemacht habt?
Tipp #3: Passe Anforderung und Hilfengebung entsprechend dieses Feedbacks an.

Anhand seiner Reaktion im Übergang kannst du also immer genauer herausfinden, wann und wie dein Pferd sein Gleichgewicht noch nicht halten kann. Das wiederum hilft dir, die Anforderungen von Übergang zu Übergang besser anzupassen.

  • Wie kannst du sanft Einfluss auf den Takt nehmen, um den hektischen Übergang weicher und ruhiger werden zu lassen?
  • Wie viel musst du nachtreiben, damit dein Pferd nicht zu früh ausgeht, aber den Übergang dennoch ausführt?
  • Welche Muskeln in deinem Körper musst du wie anspannen, damit dein Pferd im Übergang gerader bleibt?
  • Ist es nötig, den Übergang an einer anderen Stelle durchzuführen?

Beachte dabei: Wenn du dich darauf konzentrierst, einen Aspekt des Übergangs zu verbessern, dürfen andere Aspekte auch erst einmal ‚schief gehen‘. Um sie kannst du dich kümmern, wenn ihr den aktuellen Aspekt verbessert habt.

Tipp #5: Mache dir bewusst, was du mit den Übergängen bezweckst.

Dieser Tipp hätte auch am Anfang stehen können. Ganz bewusst steht er aber am Ende, denn grundsätzlich ist es viel wichtiger, dass du regelrecht neugierig bist und herausfindest, was genau eure Übergänge eigentlich brauchen. Langfristig ist es dennoch sinnvoll, sich immer wieder bewusst zu werden, welches Ziel du eigentlich befolgst. Denn normalerweise gibt es immer einen Trainingsschwerpunkt, dem ihr euch für einige Wochen verstärkt widmet. Das kann beispielsweise die Verbesserung der Losgelassenheit, Verstärkung der Energie im Pferd oder die Geraderichtung sein.

So wichtig es also einerseits ist, jeden Tag neu offen zu bleiben, so wichtig bleibt es andererseits, den Blick auf den aktuellen Schwerpunkt nicht zu verlieren.
Du kannst die Übergänge dann gleich so planen oder unter der aktuellen ‚Lupe‘ beobachten.

Nicht mit dem Ziel beginnen

Du merkst: Es geht gar nicht darum, 20 perfekte Übergänge hinzubekommen.
Sondern es ist ein gemeinsames Üben, ein gemeinsames ‚Wir finden immer genauer heraus, was wir tun müssen, um dem Ideal ein Stück näher zu kommen‘.

Wenn eure Übergänge übrigens immer perfekt klappen – also auf den Punkt, ohne Verlust der Durchlässigkeit, mit angehobenem Brustkorb, gerader Schulterpartie und aktiver Hinterhand –, ist es höchste Zeit, zu schauen, wie du die Anforderungen steigern kannst, indem ihr beispielsweise auf gebogene Linien geht, euch von der Bande entfernt oder eine Gangart überspringt.

Wenn du dir ganz unsicher bist, was genau heute euer Thema bei den Übergängen sein könnte – vielleicht, weil du noch nie darauf geachtet hast, oder weil es eigentlich kein spürbares Problem gibt –, dann taste dich im Laufe der Einheit langsam von einfachen zu immer schwereren Anforderungen.

Du beginnst also mit Schritt-Halt- und später Schritt-Trab-Übergängen auf dem Hufschlag und gestaltest sie sehr auslaufend. So kannst du während der Vorbereitung (Langsamer werden fürs Durchparieren, fleißiger werden vor dem Antraben) bereits beobachten, ob dir Änderungen im Gleichgewicht oder Reaktion deines Pferdes auffallen.

Ich bin gespannt, was du mithilfe dieser Tipps über dein Pferd und dich und eure Übergänge herausfindest!

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Willst du noch mehr für dich und dein Pferd lernen?

Dann stöbere noch ein bisschen durch meine anderen Beiträge

Vom Groben zum Feinen!?

Bestimmt ist dir die Aussage schon einmal untergekommen: Wir kommen in der Pferdeausbildung vom Groben zum Feinen. In der Regel wird sie als Begründung dafür

Weiterlesen »

14 Grundsätze für ein erfolgreiches Vorankommen mit deinem Pferd

Planlos im Trainingsalltag? Frustriert, weil es nicht vorangeht? Mit diesen 14 Trainingsgrundsätzen kannst du deinen Blick jeden Tag neu aufs Wesentliche lenken:

 1. Selten wird eine Einheit besser als ihre Vorbereitung.

Daher ist Trainingsgrundsatz Nummer Eins: Hilf deinem Pferd, in einen lernfähigen Zustand zu kommen.
So lange dein Pferd gestresst, angespannt, abgelenkt oder allzu tiefenentspannt ist, ist gemeinsames Üben schwer bis unmöglich. Sorge daher im ersten Schritt immer erst einmal dafür, gemeinsam mit deinem Pferd in ein positives und konzentriertes Miteinander zu kommen. Erst, wenn das gelungen ist, kannst du an ‚Arbeit‘ denken.

2. Nie zwei Tage hintereinander dasselbe tun.

Damit der Pferdekörper sich von einer Belastung wie beispielsweise Reiten oder Ausdauertraining erholen kann – denn ohne Pause kein Aufbau und keine Entwicklung –, solltest du am darauffolgenden Tag den Schwerpunkt immer anders legen. Nach dem Reiten, also etwas ohne Reitergewicht, nach dem Fokus auf Kraft dann den Fokus auf Ausdauer oder lösende Inhalte, oder nach körperlich anstrengender Arbeit dann Aufgaben, die vor allem das Mitdenken des Pferdes herausfordern.

3. Eine aktive Pause ist besser als ein freier Tag.

Bewegung im Schritt, beispielsweise im Gelände zum Seele-baumeln-Lassen oder durch lösende Übungen an der Hand, ist immer besser als dein Pferd komplett stehenzulassen. Das gilt auch für Pferde im Offenstall. Pausentage bieten sich außerdem gut für Kopfarbeit wie Übungen mit dem Clicker an. Am stärksten profitieren ältere Pferde von aktiven Pausen, getreu dem Motto: ‚Wer rastet, der rostet.‘

4. Deine Fähigkeiten vor denen des Pferdes.

Kein Pferd kann dauerhaft etwas besser ausführen als der Mensch, der es in diesem Moment begleitet oder die Anforderung stellt. Daher solltest du bei allem, was ihr tut, sicherstellen, erst einmal deine eigene Hilfengebung zu üben, bis sie dir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Da Pferde ohnehin immer auf alles reagieren, was wir tun – egal, ob es bewusst oder unabsichtlich war –, verbessern sich manche Probleme wie von allein, wenn wir das Pferd neben oder unter uns zu einem gewissen Grad ignorieren, um an uns selbst zu arbeiten.

5. Jede Reaktion des Pferdes ist Feedback auf das, was (und wie) du gerade tust.

Wenn also etwas nicht klappt, frage dich: Was kann ich beim nächsten Mal anders machen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen?
Wie kann ich es besser vorbereiten? Sollte ich mehr Vorbereitungszeit einplanen? War ich streng genug gegenüber meiner eigenen Ausführung und Hilfengebung? Sollte ich die Anforderungen reduzieren?
Unter Umständen dauert es einige Versuche über mehrere Tage hinweg, bis du herausgefunden hast, welche Änderung(en) nötig ist/sind. Langfristig weißt du so aber immer besser, was hilft und was nicht – und kannst deine Ziele innerhalb einer Einheit daher zunehmend selbständiger und zügiger erreichen.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

6. Immer nur EIN Kriterium.

Wenn ihr etwas übt, solltest du dir im Klaren darüber sein, welchen Aspekt ihr gerade verbessern möchtet. Und dann achte nur auf diesen! Alles andere darf währenddessen schiefgehen.

Ein Beispiel:
Das Kriterium ist das Finden eines ruhigeren Arbeitstempos. Dein Pferd fällt währenddessen auf dem Zirkel immer mal nach innen oder zieht nach außen. Außerdem hebt es sich ab und an heraus.
Da das Tempo aber zunehmend ruhiger wird und dann auch konstant ruhiger bleibt, ist das Kriterium erfüllt – also alles richtig. Wenn du unsicher bist, was aktuell euer Kriterium ist, frage deine Ausbilderin.

7. Übungen und Lektionen sind Mittel zum Zweck.

Sie erfüllen ihre Aufgabe, wenn das Pferd anschließend besser macht, woran aktuell gearbeitet wird.

Ein Beispiel:
Das Pferd lässt in der Oberlinie los, nachdem es ein paar ruhige Übergänge sowie zwei verschiedene gebogene Linien gegangen ist. Die Übergänge und Linien waren dabei nicht perfekt, habe ihren Zweck – das Loslassen der Oberlinie – aber hervorragend erfüllt.

8. Eine Übung kann verschiedene Zwecke – und damit Kriterien – haben.

Je nachdem, was gerade geübt wird und auf welchem Ausbildungsstand das Pferd sich aktuell befindet, können sich Kriterien bei ein und derselben Übung ändern.

Ein Beispiel:
Einfache Übergänge nach unten. Zuerst war es wichtig, auf eine gute Vorbereitung zu achten. Danach war das Kriterium, die Zwanglosigkeit nicht zu verlieren. Später ging es darum, im Übergang gerade zu bleiben. Anschließend sollte der Rücken etwas höher kommen und der Rahmen sich etwas verkürzen. Und aktuell soll der Übergang prompter stattfinden, ohne dass irgendeine der vorher erarbeiteten Qualitäten verlorengeht.
Das bedeutet, die Qualitätsanforderungen an die Ausführungen steigen mit steigendem Können von Pferd und Reiter.

9. Ziel ist es, etwas zu verbessern – nicht, etwas perfekt zu können.

Du machst nicht erst alles richtig, wenn es perfekt funktioniert. Gute Ausbildung ist ein stetiges Verbessern und Vorankommen. Das geht allen Reiterinnen so, auf jedem Niveau! Mit der Aussage ‚Der Weg ist das Ziel‘ ist genau das gemeint: Permanente Entwicklung, mit all ihren Hochs und Tiefs.

Jedes Mal, wenn du etwas verbesserst, hast du alles richtig gemacht und bewegst dich mit deinen Fähigkeiten in die richtige Richtung. Auch wenn der Unterschied manchmal vielleicht geringer war als du für nötig gehalten hättest.

10. Qualität geht vor Quantität.

Diese Faustregel ist insbesondere in zwei Fällen wichtig: Erstens, wenn du wenig Zeit hast und zweitens, wenn etwas nicht so recht klappen will.
Die Konzentration darauf, dann weniges kurz, aber gut zu tun, bringt euch nachhaltiger voran als Vieles schneller und ungenauer durchzudrücken. Gerade dann, wenn etwas nicht gut funktioniert, ist es lohnenswert, noch einmal genauer hinzuschauen und zu – fühlen, die Qualität zu überprüfen und zu verbessern.

11. Keine Anstrengung ohne Cool-down.

Mach es dir zur Gewohnheit, nach der Arbeitsphase bzw. nach dem anstrengenderen Part des Ausritts, dein Pferd noch mindestens zehn Minuten in ruhigem, zwanglosem Schritt abzuwärmen.
Tust du das nicht, erhöhst du die Wahrscheinlichkeit von Muskelkater in deinem Pferd signifikant.

12. Hab Geduld und bleib dran!

Damit ihr etwas Neues verstanden habt, dann umgesetzt bekommt und dann verinnerlicht, müsst ihr über einen längeren Zeitraum konzentriert an diesem Thema dran bleiben.
Zusätzlich bedeutet ein Weiterkommen mit dem Pferd immer auch, dass sein Körper anderen oder stärkeren Anforderungen ausgesetzt ist. Um sich diesen anzupassen, brauchen die Strukturen über Monate (!) hinweg regelmäßig diesen Input.

Sichtbare Ergebnisse sind erfahrungsgemäß erst nach mehreren Monaten sichtbar – und möglich. Angelehnt an Denny Emerson könnte man auch sagen: ‚Im Februar für August üben. ‘

13. Erhöhe die Trainingsintensität alle 5 bis 6 Einheiten.

Sobald die Anforderungen gestiegen sind, solltet ihr für fünf bis sechs Einheiten auf diesem Niveau bleiben, ehe sie erneut gesteigert werden. Das gilt weniger für koordinative oder lösende Übungen, aber umso mehr für Kraft und Ausdauer. Beachte beim Erhöhen der Anforderungen außerdem, immer nur entweder die Länge oder die Intensität der Ausführung zu steigern – nie beides gleichzeitig.

14. Die Entwicklung des Pferdes ist stets das wichtigste Feedback zum Trainingsfortschritt.

Auch das ist ein Aspekt, der sich in größeren Abständen oft besser beurteilen lässt als von Tag zu Tag.
Das Wohl und die Entwicklung des Pferdes muss immer an erster Stelle stehen, weswegen es von Monat zu Monat aufmerksamer, gelassener, durchlässiger, balancierter und besser bemuskelt werden sollte. Ist das nicht der Fall, solltest du sicherstellen, dass dein Pferd keine Schmerzen hat und prüfen, ob der eingeschlagene Weg angepasst oder geändert werden sollte.

Es ist an der Zeit, anzufangen

Wenn dir unter diesen Grundsätzen gleich einer heraussticht, nach dem Motto ‚Das wird aber schwer!‘, dann ist das dein Zeichen, mit diesem anzufangen.

Wenn dich die Liste überwältigt, fange von oben an und nimm dir für jeweils 14 Tage nur einen der Grundsätze vor. So kannst du nach und nach alle verinnerlichen.

Und wenn du dich doch mal wieder planlos fühlst oder frustriert bist, weil es trotz aller Bemühungen nicht vorangehen will, komm immer wieder zurück auf diese Grundsätze, die den Blick aufs Wesentliche lenken.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Willst du noch mehr für dich und dein Pferd lernen?

Dann stöbere noch ein bisschen durch meine anderen Beiträge

Vom Groben zum Feinen!?

Bestimmt ist dir die Aussage schon einmal untergekommen: Wir kommen in der Pferdeausbildung vom Groben zum Feinen. In der Regel wird sie als Begründung dafür

Weiterlesen »

Die drei weitreichendsten Entscheidungen für das Leben eines Pferdes

Dieser Blogartikel ist ganz bewusst ein Appell, da mir die Konsequenzen dieser Entscheidungen tagtäglich begegnen und viele Pferdebesitzer mit ihrem erwachsenen Freizeitpferd haben, die viel Zeit, Geld und Nerven kosten, obwohl sie vermeidbar gewesen wären. Diese drei Entscheidungen sind:

  1. Die Anpaarung der Eltern
  2. Die Aufzucht
  3. Die Grundausbildung

Es ist deine Entscheidung

Vorab: Mir ist bewusst, dass nicht alle Entscheidungen direkt in deiner Hand liegen. Indirekt triffst du aber auch beim Kauf eines erwachsenen Pferdes eine Entscheidung für oder eben gegen diese Kriterien. Da sie den größten Einfluss auf das komplette Leben eines Pferdes haben, erntest du die Früchte dieser Entscheidungen nämlich auch noch, wenn du die 5. Besitzerin eines jetzt bereits 19jährigen Pferdes bist und für bestmögliche Haltung, Fütterung und Bewegung sorgst.

Natürlich ist es nicht einfach, diese Kriterien zu erfüllen. Ich möchte aber sicherstellen, dass du dir dieser Faktoren und ihrer möglichen Konsequenzen bewusst bst, wenn du eine Entscheidung triffst. Daher lass uns jetzt gemeinsam schauen, wie die Wahl der Eltern, der Aufzucht und der Grundausbildung ein Pferdeleben beeinflussen.

1. Die Anpaarung der Eltern

Mit der Wahl der Elterntiere werden schon die ersten Weichen gestellt. Sie vererben idealerweise einen stabilen Körper, der für seinen Zweck gut gebaut ist, sowie charakterliche Eigenschaften wie Zugewandtheit zum Menschen, Neugier, Mut, Durchhaltevermögen oder Arbeitswillen.

Anpaarung der Eltern

Unpassende Anpaarungen können dann beispielsweise dazu führen, dass man später einen guten Weg finden muss, um den sensiblen und schnell gestressten Friesengeist im klobigen Haflingerkörper gut regulieren zu können. Oder den Arbeitswillen des Trakehners im schwachen Bindegewebe des Tinkers.

Ja, das sind Extrembeispiele – wobei nicht mal die Ungewöhnlichsten, die mir bisher begegneten – und eine ungewöhnliche Anpaarung kann auch gut gehen. Das weiß man allerdings leider erst hinterher. Geht die Hoffnung nicht auf, hat das Pferd vielleicht ein Leben lang mit zwei Gegensätzen im eigenen Körper zu leben. Am leichtesten mit sich und seiner Umwelt tut sich ein Pferd in erster Linie, wenn sein Körper und sein Geist für das Gleiche gemacht sind (und das dann auch tun dürfen).

Und dann dürfen wir auch Erbkrankheiten wie beispielsweise PSSM1 und 2 oder ECVM nicht vergessen, welche im besten Fall hohe Ansprüche an das alltägliche Management von Haltung, Fütterung und Training stellen und im schlimmsten Fall die Lebensdauer des Pferdes deutlich verkürzen. Ganz abgesehen von der Nutzung, die wir für oder mit dem Pferd im Sinne haben.

Sei dir also bewusst: Auch wenn individuell passendes Management in Haltung, Fütterung, Umgang und Nutzung großen Einfluss darauf haben, ob und wie viel ein Pferd sein Potential ausschöpfen kann – angeborene genetische Faktoren wie Körperbau oder Grundcharakter eines Pferdes sind nicht veränderbar.

 
Aufzucht in der Gruppe

2. Die Aufzucht

Wusstest du, dass die Grundqualität vieler Strukturen im Pferdekörper – wie Sehnen und Bänder, Knochen, aber auch des Verdauungstrakts – nicht nur in den ersten Lebensjahren, sondern bereits in den ersten Lebensmonaten eines Fohlens bestimmt wird? Oder dass Sozialverhalten untereinander vor allem in den ersten zwei Lebensjahren durch Beobachten der anderen Herdenmitglieder erlernt wird?

Das Beste für ein junges Pferd ist es daher, vom ersten Tag an draußen zu leben, sich permanent auf unterschiedlichem Terrain in allen Gangarten bewegen zu können und von erwachsenen Pferden zu lernen, wie man welche Probleme untereinander regelt oder wer in der Gruppe welche Aufgaben übernimmt. Damit hat es die idealen Voraussetzungen für einen gesunden und starken Körper sowie ein gutes Sozialverhalten anderen Pferden gegenüber.

Fehlt das, insbesondere in den ersten Monaten, ist vor allem der gesundheitliche Aspekt auch bei später bestem Management nicht mehr vollständig nachzuholen. Das merkt man nicht unbedingt sofort, aber die Zipperlein und Verschleißerscheinungen im Alter kommen früher und deutlicher, als hätte sein müssen.

Auch das Sozialverhalten zu lernen ist für ein erwachsenes Pferd wesentlich schwerer bis nahezu unmöglich. Dafür muss außerdem die Herde auch geeignet sein: keine Fluktuation, Ressourcen sind für alle zugänglich, es ist ausreichend Platz für alle und die anderen Pferde haben ein souveränes Miteinander.

Im schlimmsten Fall ist das Pferd sein Leben lang anfällig für unterschiedliche gesundheitliche Probleme, kann deswegen nicht voll belastet werden und hat außerdem aufgrund seines Sozialverhaltens eine lange Liste spezieller Anforderungen an den idealen Pensionsstall. Alles Dinge, die ich persönlich als Pferdebesitzerin vermeiden wollen würde!

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

3. Die Grundausbildung

Am Ende einer guten, sorgfältigen Grundausbildung hat das Freizeitpferd im Wesentlichen folgende Dinge gelernt:
• Es kennt die üblichen Ausrüstungsgegenstände und Orte für ein Leben als Freizeitpferd und kommt damit ganz unaufgeregt und gelassen zurecht. Dazu gehören beispielsweise Kappzaum, Trense, Zügel und Sattel sowie verschiedene Reitplätze, Hallen und das Gelände mit allem, was dazugehört.

Die Grundausbildung

• Es kann sich in allen Gangarten auf einfachen Linien und in einfachen Übergängen gut ausbalancieren, auch mit einem Reiter. Dafür hat es ausreichend Koordination und Muskulatur gebildet.

• Es hat das Vertrauen zum Menschen behalten.

Deswegen ist es allen Menschen gegenüber zugewandt, freundlich, Neuem gegenüber offen und gelassen. Es ist dadurch unkompliziert im Umgang sowie der weiteren Ausbildung. 

Verglichen mit einem rohen Jungpferd beinhaltet diese Liste sehr viel Input, weswegen eine vernünftige Grundausbildung mindestens zwei Jahre dauert, tendenziell länger.

Muss diese später nachgeholt werden, bedeutet das in der Regel im Gegensatz zum Jungpferd ein Umlernen der bisherigen Gewohnheiten und Bewegungsmuster – also mehr Aufwand. Und ein ausgewachsenes Pferd hat auch ein bereits gefestigtes Weltbild, wir können uns also die natürliche Neugier und den Lerneifer des jungen Pferdes nicht mehr zunutze machen. 

Insbesondere für ein ausgewachsenes rohes Pferd kann es schwer werden, zu akzeptieren, dass der Mensch jetzt Anforderungen stellt und Rücksicht einfordert. Ein erwachsenes, noch rohes Pferd hat langfristig außerdem ebenfalls eher schwache Knochen, denn bis es ausgewachsen ist, passen sich die Strukturen weiterhin gemäß der Belastung an. Eine angepasste Grundausbildung ab einem Alter von 3, spätestens 4, Jahren sorgt also auch für den nötigen Input an die körperlichen Strukturen, sich entsprechend stabil auszubilden.

Maßgeblich entscheidend ist bei der Grundausbildung aber der letzte Punkt, das Vertrauen in den Menschen. Hier liegt auch das größte Problem, vor allem bei einem zu schnellen Start ins Reitpferdeleben. Macht ein Pferd in dieser Phase die Erfahrung, dass es permanent überfordert wird, für sein mangelndes Können oder die Äußerung dieser Überforderung dann noch gemaßregelt oder übergangen wird, kann das sein Vertrauen in den Menschen nachhaltig zerstören und dazu führen, dass es sich sein Leben lang eine gewisse Grundskepsis erhält.

Das wiederum erschwert dann auch das Nachholen der Grundausbildung, denn das Pferd wird Ungewohntem eher negativ gegenüber stehen und entweder abschalten – was einem Miteinander, was wir für Rittigkeit und Bewegungsqualität brauchen, entgegen steht –, sich wehren – was wiederum jeden Lernversuch zur Herausforderung machen kann – oder dauerhaft ängstlich sein und unter Stress stehen.

Triff deine Entscheidungen bewusst!

Hast du ein Fohlen, such also den Aufzuchtplatz sorgfältig aus und mach dir bewusst, dass die Haltung dort für seine Gesundheit wichtiger ist als dass du nebenan wohnst und es täglich besuchen kommen kannst. Die Zeit kannst du beispielsweise dafür nutzen, dir eine vernünftige Ausbilderin für die spätere Grundausbildung zu suchen und an deinen eigenen Fähigkeiten zu arbeiten.

Ich möchte dir auch nicht verbieten, dir einen Friesenmix mit schwachem Rücken aus schlechter Haltung zu kaufen. Aber es ist mir wichtig, dass du weißt, was du damit auf dich nimmst: nämlich unter Umständen ein lebenslang nicht normal reitbares Pferd, welches dann vielleicht auch noch zum Frührentner wird. Wenn es dir das wert ist, deine eigenen Bedürfnisse nach beispielsweise einem verlässlichen Geländereitpferd für die nächsten Jahre nicht bedienen zu können, dann spricht nichts gegen diesen Kauf.

Als Käufer oder Besitzer eines Fohlens oder noch rohen Jungpferdes rate ich dir, diese Faktoren unbedingt zu priorisieren, um deinem Pferd die Grundlage für ein langes gesundes Leben mitzugeben.

Als Käufer eines erwachsenen Pferdes solltest du dir in Ruhe ganz rational Gedanken darüber machen, was du mit deinem Pferd wirklich gern machen können möchtest, was du realistisch leisten kannst (Ausbildung mit Unterstützung, Zeit, Geld) und welche Kompromisse oder welchen Frust du bereit bist, in Kauf zu nehmen.

In jedem Fall lass die Dinge nicht einfach irgendwie geschehen, sondern triff deine Entscheidung(en) bewusst – für viele schöne gesunde Jahre gemeinsam mit deinem Pferd!

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Willst du noch mehr für dich und dein Pferd lernen?

Dann stöbere noch ein bisschen durch meine anderen Beiträge

Vom Groben zum Feinen!?

Bestimmt ist dir die Aussage schon einmal untergekommen: Wir kommen in der Pferdeausbildung vom Groben zum Feinen. In der Regel wird sie als Begründung dafür

Weiterlesen »

Mehr aus den Hufschlagfiguren herausholen – so geht’s

Hufschlagfiguren – wertvolle Werkzeuge

Hufschlagfiguren sind für viele Reiterinnen ein eher nebensächliches Thema. Sie gehören schon irgendwie dazu, aber so wirklich interessant sind sie nicht.

Dabei haben Hufschlagfiguren natürlich einen Zweck und können – ja, sollten! – sehr hilfreiche Werkzeuge in eurer Ausbildung sein. Auch, wenn euch Biegung noch schwerfällt oder Galopp nur auf der Ganzen Bahn funktioniert. Wie das möglich ist, zeige ich dir in diesem Blogartikel.

Warum reiten wir überhaupt im Viereck und nicht einfach nur im Gelände?

Auch wenn die Bewegung im Gelände der Natur des Pferdes wesentlich besser entspricht, lassen sich während der Ausbildung die Anforderungen in der Halle oder auf dem Reitplatz wesentlich leichter an das momentane Können des Pferdes anpassen. Der ebene und griffige Boden vereinfacht dem Pferd das Finden von Losgelassenheit und Gleichgewicht vor allem in Wendungen deutlich. Im späteren Verlauf der Ausbildung bietet das Viereck die Möglichkeit, den Grad der Biegung und die Abfolge verschiedener Lektionen auf unterschiedlichen Linien individuell und spontan auszuwählen anstatt in erster Linie Zäune, Bäume, anspruchsvollere Untergründe oder Wegführungen berücksichtigen zu müssen.

Welche Zwecke können Hufschlagfiguren erfüllen?

Hufschlagfiguren helfen dir dabei, die Orientierung im Raum zu behalten, damit du dein Pferd zielsicher führen kannst und ihr nicht zufällig irgendwo auf dem Viereck landet. Sie verhindern, dass Wendungen aus Versehen viel zu eng werden, ihr mit dem Kopf zur Bande stoppen und du neu überlegen musst, was jetzt eigentlich der Plan war.

Du solltest also damit beginnen, die Hufschlagfiguren und ihren korrekten Verlauf zu kennen. Eine gute Quelle dafür ist zum Beispiel Band 1 der Richtlinien für Reiten und Fahren der FN.

Zusätzlich kannst du sie hervorragend nutzen, um Feedback zur Ausführung zu bekommen. Ohne ein konkretes Ziel oder Ideal im Kopf hast du keinen Vergleich, der dir aufzeigt, was ihr noch verbessern könnt. 

So ein Feedback kann beispielsweise sein, dass ihr auf allen Geraden ohne Bande (bei Handwechseln oder auf dem zweiten Hufschlag) einen Drift nach rechts habt. Oder das Abwenden immer erst drei Meter nach dem jeweiligen Buchstaben (der ja bei der Orientierung helfen soll) stattfindet. Oder die zweite Hälfte des Zirkels immer etwas größer werden möchte als die erste.

All das sind dann Informationen, mit denen du weiter arbeiten kannst. Du kannst deine Vorbereitung und die Hilfengebung während der Hufschlagfigur so verbessern, dass die Abweichung vom Ideal von Mal zu Mal geringer wird.

Manchmal wird das Feedback auch sein, dass die geplante Figur doch noch zu schwer für euer Können ist und sich die Probleme erst verbessern lassen, wenn du die Linie wieder vergrößerst oder nicht so schnell von einer zur nächsten wechselst. 

Und nicht zuletzt bieten die Hufschlagfiguren für jeden Ausbildungsstand mögliche Abläufe, die weder unter- noch überfordern. So muss nicht jeder Reiter das Rad neu erfinden und sich täglich neue Linien ausdenken, die zum aktuellen Können passen. Die Vielzahl der Hufschlagfiguren ist nämlich gar nicht unbedingt dafür da, es möglichst ‚abwechslungsreich‘ zu machen. Gerade in der Grundausbildung birgt der Fokus auf Abwechslung oft die Gefahr der Überforderung und mangelnden Routine. Ihr Zweck liegt vielmehr darin, Geraden, Wendungen und Handwechsel entsprechend des aktuellen Ausbildungsstands des Pferdes anzulegen.

Denn je kleiner die Wendungen, je schneller die Wechsel und je höher die Gangart, desto mehr braucht das Pferd Kraft aus der Hinterhand, Symmetrie zwischen den Schultern, einen angehobenen Rumpf und einen kürzeren Rahmen bei gleichzeitig hoher Aufmerksamkeit und Durchlässigkeit.

Damit schließt sich der Kreis zum ersten Punkt: Du musst nicht nur wissen, welche Figuren es grundsätzlich gibt, sondern auch, welche einfacher sind als andere. Und wie du sie möglichst stufenlos anspruchsvoller machen kannst, um dich und dein Pferd voranzubringen, ohne ins kalte Wasser (und damit die Überforderung) springen zu müssen.

 

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Und wie kannst du dies nun konrekt umsetzen?

  1.  Du hast sichergestellt, dass du die Hufschlagfiguren und ihren korrekten Verlauf kennst.

  2.  Du machst dir bewusst, dass Abläufe einfacher sind, je größer die Wendung, je flacher die Kurve, je mehr Zeit zwischen verschiedenen Linien und je niedriger die Gangart.
    Das bedeutet, du kannst Anforderungen für ein Jung- oder Korrekturpferd vereinfachen, indem du Kurven flacher reitest, Durchmesser vergrößerst oder zwischendrin mal etwas länger auf dem Hufschlag bleibst und euch neu sortierst.
    Einfache Hufschlagfiguren sind beispielsweise: Ganze Bahn, Durch die Ganze Bahn Wechseln, Zirkel.

  3. Dementsprechend sind kleinere Wendungen, rundere Kurven, schneller aufeinander folgende Abläufe sowie höhere Gangarten anspruchsvoller. Sie erfordern nicht nur mehr Durchlässigkeit und Balance, sondern auch aufmerksameres und schnelleres Denken
    Du kannst Anforderungen also steigern, indem du gebogene Linien kleiner werden lässt, schneller zwischen verschiedenen Hufschlagfiguren wechselst, die Gangart erhöhst oder das Ganze noch zusätzlich mit Übergängen oder später auch Lektionen kombinierst.
    Anspruchsvolle Hufschlagfiguren sind unter anderem: Volten, Schlangenlinien durch die Ganze Bahn 4 Bögen, Doppelte Schlangenlinie und Kombinationen aus Figuren mit Volten.

  4.  Achtung: Es geht nicht vorrangig darum, möglichst viele Hufschlagfiguren korrekt reiten zu können, sondern MITHILFE der Hufschlagfiguren das Pferd auszubilden. Also: Geraderichtung, Schubkraft und Tragfähigkeit zunehmend zu verbessern und dadurch über die Jahre ein immer rittigeres, durchlässigeres und balancierteres Pferd zu bekommen.
Durch die Ganze Bahn wechseln grün, Schritte zum Wechsel durch die Halbe Bahn rot
Ganze Bahn und Mittelzirkel, regulär grün, vereinfacht blau
Schlangenlinien durch die Ganze Bahn 4 Bögen grün, mögliche Volten blau

Mit diesem Wissen im Hinterkopf gehst du mit deinem Pferd aufs Viereck und beginnst mit den einfachsten Hufschlagfiguren. Dabei überprüfst du immer wieder, ob du eine klare Vorstellung der idealen Linie hast. (Wenn nicht – üben! Und erst dann Ansprüche ans Pferd stellen, wenn du Klarheit über die Linie hast.)

Auf diesen einfachen Linien stellst du erst einmal sicher, dass dein Pferd einen gleichmäßigen Takt und ein passendes Arbeitstempo  findet.

Wenn nötig, kannst du die Linien noch weiter vereinfachen, indem du die Ecken stärker abkürzt und statt der Zirkel bei A oder C den Mittelzirkel nutzt und diesen etwas ovaler werden lässt.

Sind Takt und zumindest Zwanglosigkeit sichergestellt, beginnst du jetzt ganz vorsichtig, die Linien etwas anspruchsvoller werden zu lassen. Die Zirkel werden also runder und die Ganze Bahn vom Oval wieder mehr zum Viereck. Du kannst den Zirkel minimal verkleinern und dich Stück für Stück vom Durch die Ganze Bahn Wechseln an Durch die Halbe Bahn Wechseln und Aus der Ecke Kehrt herantasten, indem ihr den Hufschlag immer etwas früher erreicht bzw. an immer etwas früher abwendet.

Dabei bleibst du ganz aufmerksam, damit du genau mitbekommst, wann dein Pferd beginnt, den Takt oder das ideale Tempo zu verlieren, sich fest zu machen oder schiefer zu werden. All das sind Zeichen, dass ihr euch jetzt an der Grenze des aktuellen Könnens befindet. Du solltest also die Linien jetzt NICHT weiter verkleinern, sondern zurück zu den einfacheren Linien gehen und dich erneut an die anspruchsvolleren herantasten.

Da du weißt, ab welchem Punkt dein Pferd die Probleme zeigen wird und auch, wie (Takt, Tempo, Verlust der Zwanglosigkeit bzw. Losgelassenheit, Schiefe), ist es deine Aufgabe, dein Pferd durch deine Hilfengebung dabei zu unterstützen, diese Qualität beizubehalten, wenn es an seine momentanen Grenzen geht.

Diesen Ablauf – vom Einfachen aus Stück für Stück anspruchsvoller werden, kurz an der Grenze bleiben (wenige Schritte bzw. Tritte!) und dann wieder zurück zum Einfachen – durchlauft ihr jetzt in jeder Einheit mehrmals. Da du so immer wieder an die Grenzen gehst, dort aber nicht zu viel oder zu lange forderst, verbesserst du euer Können, ohne es zu übertreiben und Frust zu verursachen.

Vergiss beim Üben außerdem niemals: Kein Pferd kann besser gehen als es in dem Moment vom Menschen geführt wird!

Frage dich also immer wieder:

  • Habe ich rechtzeitig und passend vorbereitet und eingeleitet?
  • Oder zu spät, zu wenig, zu plötzlich, …?
  • Habe ich es geschafft, die Linie gleichmäßig zu halten? 
  • Oder sind meine inneren Hilfen stärker als die äußeren, die linke Körperhälfte klarer als die rechte, vergesse ich in Wendungen das Vorwärts, …?

Mit der Zeit bekommst du auf diesem Weg ein immer besseres Gespür dafür, auf welche Details in Vorbereitung und Hilfengebung du achten musst, welchen Aspekt des Gleichgewichts dein Pferd tendenziell zuerst verliert, wie groß Wendungen aktuell sein und wie schnell Wechsel aufeinander folgen dürfen, wenn sie gut ausgeführt werden können sollen.

Die Arbeit auf und mit den Hufschlagfiguren erfordert damit durchaus mehr Aufmerksamkeit auf das, was ihr tut und wie es klappt. Das macht es gleichzeitig viel interessanter und aufschlussreicher, denn bei jedem Schritt, Tritt oder Sprung kannst du etwas lernen und bist in der Lage, eure Fähigkeiten selbständig immer weiter zu steigern, ohne es permanent zu übertreiben oder vermeintlich ganz sein lassen zu müssen.

Ich biete Reitunterricht vor Ort und Online an

Gemeinsam richten wir dein Training neu aus, sodass du mit deinem Pferd spürbare und nachhaltige Fortschritte erreichst!

In einem kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch, können wir besprechen, wie ich dich und dein Pferd am besten unterstützen kann.

Willst du noch mehr für dich und dein Pferd lernen?

Dann stöbere noch ein bisschen durch meine anderen Beiträge

Vom Groben zum Feinen!?

Bestimmt ist dir die Aussage schon einmal untergekommen: Wir kommen in der Pferdeausbildung vom Groben zum Feinen. In der Regel wird sie als Begründung dafür

Weiterlesen »

Die vier Dimensionen des reiterlichen Gleichgewichts

Ein guter Reiter hat einen guten Sitz.

Er oder sie bleibt in allen Situationen scheinbar mit Leichtigkeit im Gleichgewicht und sitzt so still und gleichzeitig geschmeidig, dass Hilfengebung und Interaktion mit dem Pferd von außen nicht mehr sichtbar sind. Sie wirken nicht mehr wie zwei Individuen, sondern wie eine Einheit. Diese Fähigkeit streben wir alle an, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Um auf dem Weg dahin wirklich voranzukommen, solltest du dir bewusst sein, was alles dazugehört: Dein Pferd wird erst auf feinste Hilfen reagieren, wenn ihr gemeinsam im Gleichgewicht seid. Und kein Pferd kann im Gleichgewicht bleiben oder ins Gleichgewicht finden, wenn der Reiter es selbst nicht hat.

Das reiterliche Gleichgewicht hat mehrere Dimensionen:

Zum einen die Ebene ‚vorn/hinten‘. Eine fähige Reiterin kommt nie hinter die Senkrechte und nur in einzelnen Situationen (Phasen des Leichttrabens und des Galopps sowie in entlastenden Sitzarten) davor. Sie ist in der Lage, ihren Schwerpunkt immer genau über dem des Pferdes zu halten, auch in höheren Gangarten und Übergängen.

Zweiter Aspekt ist die Ebene ‚oben-unten‘. Ein guter Sitz ist trotz satten Kontakts zum Pferderücken nicht zu schwer und belastend, trägt sich genug selbst, um die Pferdebewegung nicht zu stören, aber verliert auch nicht bei jeder Gelegenheit die Verbindung zum Sattel.
Die dritte Dimension ist die Rechts-Links-Ebene. Ein Reiter im Gleichgewicht sitzt symmetrisch und gerade, ohne sich zu verdrehen, einseitig einzuknicken oder das Pferd ungleich zu belasten. Und das auf allen Linien und in sämtlichen Lektionen gleichermaßen.
Kannst du sagen, welche der drei körperlichen Dimensionen bei dir selbst aktuell am meisten Beachtung erfordert?
Was kannst du tun, um dich darin zu verbessern?
Weißt du, wie du herausfindest, ob deine Entwicklung in die richtige Richtung geht?

Neuer Onlinekurs ab 14.12.2022:
Besser Reiten ohne Frust – Mit der richtigen Basis zu mehr Harmonie im Sattel

Das viermonatige Onlineprogramm, mit welchem ihr dir helfe, deine reiterlichen Fähigkeiten auf ein grundlegend neues und solides Fundament zu stellen.
Damit du dich ohne Frust oder Unsicherheit gemeinsam mit deinem Pferd weiterentwickeln kannst.

Das geistige Gleichgewicht

Neben diesen drei Dimensionen gibt es nun noch eine vierte. Sie hat nichts mit dem körperlichen Gleichgewicht zu tun, ist aber von allen Ebenen eigentlich die wichtigste: Das geistige Gleichgewicht.
Eine gute Reiterin kann sich auf die tagesaktuelle Form des jeweiligen Pferdes einstellen. Sie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn äußere Umstände ihren Plan durcheinander bringen. Sie wird nicht frustriert, wenn das, was sie mit ihrem Pferd übt, trotz aller Bemühungen so gar nicht klappen mag. Eigenen Fehlern – und auch unerwarteten Reaktionen des Pferdes – kann sie gelassen begegnen. Und sie ist sich ihres eigenen Zustands stets bewusst und kann damit konstruktiv umgehen.
Und trotz aller Gelassenheit, Ruhe und Geduld ist sie zielstrebig und konzentriert und kommt so unermüdlich in der Ausbildung immer weiter voran.

Wenn du ehrlich mit dir selbst bist: Das ist bei Weitem die schwierigste Dimension guten Reitens! Ich kann dich insofern beruhigen, als dass du damit nicht allein bist. Den meisten Reiterinnen geht es so, auch wenn sich manch eine mit dem einen Aspekt leichter tut und die nächste mit dem anderen. Aber niemand, der sich wirklich verbessern möchte, kommt darum herum, sich damit auseinanderzusetzen. 

Die gute Nachricht: Es ist genauso möglich, sich darin zu verbessern, wie beim körperlichen Gleichgewicht.

Welcher Aspekt des geistigen Gleichgewichts fällt dir am schwersten? Ist es einer, den ich hier gar nicht erwähnt habe? Oder musst du dich vielleicht erst einmal etwas selbst beobachten, um es herauszufinden?

Wenn du dein Reiten verbessern möchtest, lohnt es sich, mit offenen Augen durch den Pferdealltag zu gehen und durch Selbstbeobachtung herauszufinden, welche Dimensionen des Gleichgewichts für dich aktuell die größte Herausforderung bilden. Denn nur, wenn du weißt, was dein Stand ist, hast du eine Chance, deinem Ziel wirklich näherzukommen.

 

Neuer Onlinekurs ab 14.12.2022:
Besser Reiten ohne Frust – Mit der richtigen Basis zu mehr Harmonie im Sattel

Das viermonatige Onlineprogramm, mit welchem ihr dir helfe, deine reiterlichen Fähigkeiten auf ein grundlegend neues und solides Fundament zu stellen.
Damit du dich ohne Frust oder Unsicherheit gemeinsam mit deinem Pferd weiterentwickeln kannst.

Willst du noch mehr für dich und dein Pferd lernen?

Dann stöbere noch ein bisschen durch meine anderen Beiträge

Vom Groben zum Feinen!?

Bestimmt ist dir die Aussage schon einmal untergekommen: Wir kommen in der Pferdeausbildung vom Groben zum Feinen. In der Regel wird sie als Begründung dafür

Weiterlesen »